30 thromboembolische Ereignisse

PEI über AstraZeneca: Der Nutzen überwiegt die bekannten Risiken

Stuttgart - 12.03.2021, 12:15 Uhr

Die Einschätzungen von EMA und PEI erscheinen plausibel, vergleicht man das Risiko von 30 thromboembolischen Ereignissen bei mehr als 3 Millionen mit dem AstraZeneca-Impfstoff geimpften Personen mit beispielsweise dem Thromboserisiko, das kombinierte hormonelle Kontrazeptiva (KHK) mit sich bringen. (Foto: IMAGO / Michael Matthey)

Die Einschätzungen von EMA und PEI erscheinen plausibel, vergleicht man das Risiko von 30 thromboembolischen Ereignissen bei mehr als 3 Millionen mit dem AstraZeneca-Impfstoff geimpften Personen mit beispielsweise dem Thromboserisiko, das kombinierte hormonelle Kontrazeptiva (KHK) mit sich bringen. (Foto: IMAGO / Michael Matthey)


Am gestrigen Donnerstag wurde medial breit darüber berichtet, dass manche EU-Länder die Corona-Impfung mit AstraZeneca pausieren. Konkret ging es um eine Charge, die offenbar nicht nach Deutschland, aber beispielsweise nach Österreich geliefert wurde. Der Grund: thromboembolische Ereignisse in zeitlichem Zusammenhang mit der COVID-19-Impfung. Nun hat sich auch das deutsche Paul-Ehrlich-Institut konkret zur dänischen Entscheidung geäußert, die Impfung dort zu pausieren. Auch in Deutschland gibt es Berichte über thromboembolische Ereignisse, doch all das sei kein Anlass zur Sorge.

Gestern hieß es noch vonseiten der Deutschen Presse-Agentur (dpa): „Nach Dänemark setzt auch Norwegen die Impfungen mit dem Impfstoff des britisch-schwedischen Unternehmens AstraZeneca bis auf Weiteres aus.“ Nach der Meldung eines Todesfalls in Dänemark in Verbindung mit einem Blutgerinnsel nach einer Impfung mit der AstraZeneca-Vakzine wolle man Informationen abwarten, hieß es, ob ein Zusammenhang zwischen dem Impfstoff und dem Fall bestehe. So zitierte die dpa den für den Infektionsschutz zuständigen FHI-Direktor (norwegische Gesundheitsinstitut) Geir Bukholm auf einer Pressekonferenz in Oslo. Wie zuvor die Dänen, hätten jedoch auch die Norweger deutlich gemacht, dass ein solcher Zusammenhang bisher nicht festgestellt worden sei.

Tatsächlich, wie DAZ.online in Bezug auf die Europäische Arzneimittelbehörde EMA berichtete, haben noch mehr der 17 EU-Länder, die mit der Charge ABV5300 des AstraZeneca-Impfstoffs beliefert wurden (Estland, Litauen, Luxemburg und Lettland), die COVID-19-Impfung mit diesem Impfstoff pausiert. Angesichts der medialen Aufmerksamkeit, ausgelöst durch den Fall in Dänemark, äußerte sich die EMA noch am Donnerstag erneut zu dem Fall. Sie betonte, was auch das PEI (Paul-Ehrlich-Institut) in einer entsprechenden Stellungnahme vom Donnerstag betont: „In Übereinstimmung mit der EMA überwiegt aus Sicht des Paul-Ehrlich-Instituts der Nutzen der Impfung die bekannten Risiken.“ Bislang gebe es keine Hinweise, dass der Todesfall in Dänemark mit der Corona-Impfung mit dem COVID-19-Impfstoff von AstraZeneca in kausaler Verbindung steht, erklärt das PEI. Nach einer ersten Prüfung halte die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) an der positiven Bewertung des zugelassenen AstraZeneca-Impfstoffs fest, er kann also trotz laufender Untersuchungen weiter geimpft werden.

11 Meldungen in Deutschland

Mit Stand vom 10.03.2021 seien der EMA 30 Fälle von thromboembolischen Ereignissen gemeldet worden – bei mehr als 3 Millionen mit dem AstraZeneca-Impfstoff geimpften Personen im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR). Diese Anzahl sei nicht höher als die Zahl der thromboembolischen Ereignisse, die statistisch zufällig in der exponierten Bevölkerung auch ohne Impfung vorkommen würden.

Auch in Deutschland, wo die Charge ABV5300 des AstraZeneca-Impfstoffs laut den genannten Ländern der EMA nicht zum Einsatz kommt, seien bis zum 11.03.2021 insgesamt elf Meldungen über unterschiedliche thromboembolische Ereignisse bei etwa 1,2 Millionen Impfungen berichtet worden, schreibt das PEI. Vier Personen verstarben. Doch das PEI erklärt:


In der Zusammenschau der derzeit verfügbaren Informationen zu den deutschen und internationalen Meldungen zu thromboembolischen Ereignissen nach Impfung mit dem COVID-19-Impfstoff AstraZeneca gibt es derzeit keinen Hinweis, dass die Impfung diese Erkrankungen verursacht hat.“

PEI


Die Einschätzungen von EMA und PEI erscheinen plausibel, vergleicht man das Risiko von 30 thromboembolischen Ereignissen bei mehr als 3 Millionen mit dem AstraZeneca-Impfstoff geimpften Personen mit beispielsweise dem Thromboserisiko, das kombinierte hormonelle Kontrazeptiva (KHK) mit sich bringen. So wird in einem Rote-Hand-Brief vom Januar 2014 das Risiko für das Auftreten venöser Thromboembolien auf eine Inzidenz von 2 pro 10.000 Frauen und Anwendungsjahr für nichtschwangere Nichtanwenderinnen von KHK geschätzt. Für die Kombination von Levonorgestrel mit Ethinylestradiol wird die Inzidenz von venösen Thromboembolien auf 5-7 pro 10.000 Frauen und Anwendungsjahr geschätzt.


Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Futter für Verschwörungstheoretiker

von Dr. House am 12.03.2021 um 13:30 Uhr

In Wirklichkeit ist im Vektor des Impfstoffs die Bauanleitung der Pille verschlüsselt. Daher die thromboembolischen Ereignisse. Denn Bill Gates wollte ja schließlich die Menschheit sterilisieren :-)

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Futter für Verschwörungstheoretiker

von Thomas Kerlag am 17.03.2021 um 9:34 Uhr

Gut, aber es sind reale Menschen verstorben,
Soviel zum Spasss

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