AZ-Tipp

Mit Tetralemma kraftvoll Entscheidungen treffen

12.04.2021, 11:45 Uhr

Was will ich? Wie die Methode Tetralemma helfen kann. (Foto: peshkov /stock.adobe.com)

Was will ich? Wie die Methode Tetralemma helfen kann. (Foto: peshkov /stock.adobe.com)


„Barfuß oder Lackschuh, alles oder nichts?“ Beide Optionen haben einen gewissen Charme. Im wahren Leben scheinen bei Entscheidungen häufig nur die Alternativen Pest und Cholera zu bestehen. Aber auch wenn beide Möglichkeiten für uns gleichermaßen wertvoll sind, fällt die richtige Wahl häufig schwer. Hilfe verspricht die Methode Tetralemma, mit der in einer Zwickmühle die Fülle von Alternativen sichtbar wird und die Lösung näherrückt.

Den Job wechseln oder bleiben, filialisieren oder nicht, jeden Morgen neben der großen Liebe aufwachen oder für den Traumjob die Stadt wechseln – die Entscheidung zwischen zwei Alternativen fällt uns häufig schwer. Bei der von der Psychologin Insa Sparrer und dem Logiker und Wissenschaftstheoretiker Prof. Dr. Matthias Varga von Kibéd entwickelten Methode Tetralemma (gr. tetra: vier, lemma: Voraussetzung, Annahme) wird bei Entweder-oder-Fragen durch die Ergänzung weiterer Aspekte der Entscheidungs- und Handlungsraum vergrößert. Dadurch werden kreative Lösungen möglich. Dabei werden fünf Positionen unterschieden:

1. Position: Das Eine

„Das Eine“ bezeichnet die erste ­Position im Tetralemma und damit die erste Option, die sich einem ­bietet.

2. Position: Das Andere

„Das Andere“ ist die Alternative, die zusammen mit der ersten Position ein Dilemma bildet.

3. Position: Beides

Bei der Position „Beides“ geht es um die Synthese der ersten Lösungen, was schon etwas Kreativität erfordern kann.

4. Position: Keins von Beiden

Die vierte Möglichkeit ist das „Keins von Beiden“, bei der neue Optionen durchdacht werden.

5. Position: All dies nicht und selbst das nicht

Hierbei wird der Blick komplett von den bisher besprochenen Lösungen abgewendet, um in eine andere Richtung zu schauen und die Lösungen an einer anderen Stelle suchen.

Sind alle Alternativen benannt, folgt die Prüfung auf Praxistauglichkeit. Welche Auswirkung wird die Lösung haben? Welche ist die attraktivste, wenn alle Aspekte ­betrachtet werden?

Wie der Einsatz der Methode Tetralemma konkret erfolgen kann, beschreibt Anja Keck, Fachapothekerin für ­Allgemeinpharmazie, Master-Coach (DGfC) und Systemische Beraterin, in der aktuellen AZ 2021, Nr. 15, S. 6


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