Empfehlungen von PEI und RKI

Vorgehen bei Allergie auf COVID-19-Impfung

Stuttgart - 13.04.2021, 09:15 Uhr

Besonders relevant für die Apotheken dürfte die Information sein, dass von antiallergischer Prämedikation abgeraten wird. Denn gegebenenfalls könnten so mögliche erste Symptome einer Anaphylaxie maskiert werden. (Foto: IMAGO / Joerg Boethling)

Besonders relevant für die Apotheken dürfte die Information sein, dass von antiallergischer Prämedikation abgeraten wird. Denn gegebenenfalls könnten so mögliche erste Symptome einer Anaphylaxie maskiert werden. (Foto: IMAGO / Joerg Boethling)


Für alle bisher eingesetzten COVID-19-Impfstoffe in Deutschland, erklärt aktuell das Paul-Ehrlich-Institut, wurden in sehr seltenen Fällen schwere allergische (anaphylaktische) Reaktionen nach Impfung berichtet. Doch was bedeutet das für Allergiker:innen, deren (nächste) Impfung kurz bevorsteht und das impfende Personal? Ein gemeinsam vom PEI mit dem Robert Koch-Institut und den allergologischen Fachgesellschaften Deutschlands entwickeltes Flussdiagramm soll weiterhelfen.  

Ob Comirnaty, COVID-19-Impfstoff Moderna oder Vaxzevria (ehemals: COVID-19-Impfstoff AstraZeneca) – das PEI macht aktuell darauf aufmerksam, dass bei all diesen Impfstoffen in sehr seltenen Fällen schwere allergische Reaktionen auftreten können (99 Fälle auf 8,9 Millionen Impfungen, Stand: 12.03.2021). 

Das Vorgehen nach anaphylaktischer Reaktion und Empfehlungen zur Vorgehensweise bei jeglicher Allergie in der Anamnese werden nun seit Kurzem im Bulletin zur Arzneimittelsicherheit 1/2021 geschildert. Ein Flussdiagramm hilft für den schnellen Überblick – zunächst nur für mRNA-Impfstoffe, ein weiteres sei in Vorbereitung. Nach einer schweren allergischen Reaktion auf die vektorbasierten Impfstoffe von AstraZeneca und Janssen-Cilag könne das vorliegende Schema aber auch jetzt schon Anhaltspunkte für die Vorgehensweise geben. 

PEG in Vektorimpfstoffen?

Bisher sei unklar, welche Komponente(n) der Impfstoffe für die gemeldeten anaphylaktischen Reaktionen verantwortlich sein könnten. Wie DAZ.online bereits im Februar erläuterte, kommen nach Gabe von Comirnaty und COVID-19 Vaccine Moderna aber auch laut PEI als auslösende Agenzien für Hypersensitivitätsreaktionen die im Impfstoff enthaltenen Lipidnanopartikel (LNP) in Betracht – genauer: das darin in gebundener Form enthaltene Polyethylenglykol (PEG). In einem konkreten Fall konnte PEG mittlerweile als Ursache ausgemacht werden.

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PEG und ihr allergenes Potenzial in Impfstoffen

Was die Vektorimpfstoffe von AstraZeneca und Janssen-Cilag angeht, enthalten diese laut PEI auch geringe Mengen Polysorbat 80, das PEG-Anteile im Molekül besitzt. IgE-vermittelte Reaktionen auf Polysorbate in Arzneimitteln seien insgesamt jedoch eine absolute Rarität. Viele andere Impfstoffe – z. B. Grippe-, Hepatitis A- oder HPV-Impfstoffe wie Fluarix®, Havrix®, Gardasil® – enthalten demnach Polysorbat 80 als Stabilisator.



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Allergien

von Christa Hohenadel-Kuehnl am 04.05.2021 um 15:32 Uhr

Kann ich mit Vorlage meines Allergiepasses (Inhaltsstoffe von Medikamenten) vor der Impfung auf PEG getestet werden? Wenn ja, wo wende ich mich hin?
Mit freundlichen Grüßen
Christa Kühnl

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