Sächsischer Apothekertag

Ministerpräsident Kretschmer kritisiert Test-Vergütung für Apotheken

Berlin - 20.04.2021, 10:45 Uhr

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer lobt die Apotheker für ihren Einsatz während der Pandemie.(Screenshot: saechsischer-apothekertag.de)

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer lobt die Apotheker für ihren Einsatz während der Pandemie.(Screenshot: saechsischer-apothekertag.de)


Beim Sächsischen Apothekertag trafen der Präsident der Apothekerkammer Sachsen, Friedemann Schmidt, und Verbandschef Thomas Dittrich gestern auf den Ministerpräsidenten des Freistaats, Michael Kretschmer. Der CDU-Politiker bemängelte unter anderem die aus seiner Sicht zu niedrige Vergütung für Apotheken, die Corona-Tests durchführen, und sprach sich dafür aus, den „Kern der Apotheke“ für die Zukunft zu erhalten. Dem Versandhandel hingegen will er keine weiteren Zugeständnisse machen.

15 Euro für Ärzt:innen, aber nur 12 Euro für Apotheken – Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) findet das nicht gerecht. Am gestrigen Montag sagte er beim Sächsischen Apothekertag in Dresden, er könne den Ärger der Apotheker:innen verstehen. Ihre Vergütung für das Testen auf SARS-CoV-2 ist aus seiner Sicht zu niedrig angesetzt. Gerne hätte er, wie etwa die Landesregierung in Bayern, aus Landesmitteln auf 15 Euro aufgestockt – das sei aber angesichts der vielfältigen finanziellen Belastungen während der Pandemie nicht möglich gewesen. „Ich habe versucht, das in Berlin zu klären“, so der Ministerpräsident – offenbar erfolglos.

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Dabei hätten die Apotheken in der Krise eine gute Figur gemacht: „Sie haben nicht nur kritisiert, sondern sind in Vorleistung gegangen“, erinnerte Kretschmer. Nicht nur beim Testen, sondern auch bei der Ausgabe der Schutzmasken und der Herstellung von Desinfektionsmitteln waren die Apotheken zur Stelle. „Ich bin dankbar für die Unterstützung.“

Der Präsident der Sächsischen Apothekerkammer, Friedemann Schmidt, suchte eine Erklärung dafür, dass die Apotheken von der Politik leider zu oft vergessen werden. Seine Theorie: Die Apotheken sind zu gut darin, sich selbst zu helfen. „Wir haben zu politischen Gesprächen immer gleich Lösungen mitgebracht“, sagte Schmidt. Die Ärzte dagegen neigten dazu, erstmal das Problem zu beschreiben. „Das hat den Eindruck erweckt, um die Apotheken müsse man sich keine Sorgen machen, die können sich selbst helfen“, so der Präsident. „Wir sind Opfer unseres eigenen Erfolgs geworden.“

Thomas Dittrich, Vorsitzender des Sächsischen Apothekerverbands und DAV-Chef, sieht drei entscheidende Faktoren dafür, dass die Kolleg:innen vor Ort in der Pandemie alle Herausforderungen gemeistert haben: Verantwortungsbewusstsein, Kreativität und Risikobereitschaft. Diese Tugenden seien vor allem bei der Herstellung der Desinfektionsmittel und der Beschaffung der damals knappen Ausgangsstoffe zum Tragen gekommen.



Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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4 Kommentare

3,- Euro

von Radman am 20.04.2021 um 14:49 Uhr

.. und was ist mit Sachen-Anhalt? Ist es auch reicher als Sachsen? .Denn die Regierung dort gleicht die fehlenden 3,- Euro aus.

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hmm

von Karl Friedrich Müller am 20.04.2021 um 14:14 Uhr

was genau soll "der Kern der Apotheke" sein? oder wie wenig?
Nebulöse Formulierungen von Politikern lösen bei mir Sorgen aus.

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AW: hmm Kern?

von Reinhard Rodiger am 20.04.2021 um 18:31 Uhr

Ich kann mir vorstellen, er meint die Allround-Versorgung
vor allem flächendeckend.Gerade in Sachsen ist "die Fläche" notleidend.Kretschmer möchte die Existenz sichern.Leider bekommt er keinen Hinweis auf deren Gefährdung.Gerade das, was so gelobt wird, soll es nicht mehr geben.Wenn ihn keiner darauf aufmerksam macht,siegt er es natürlich nicht.

Richtigstellung

von Reinhard Rodiger am 20.04.2021 um 12:43 Uhr

@ Redaktion

Bitte die richtige Botschaft im Titel. Ausnahmsweise wird nicht die Höhe sondern die Tiefe des Honorars bemängelt.Das ist die Titelbotschaft.Sonst landet das wieder verkehrt.

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