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Wenn morgens Kinderschuhe vor der Apothekentür liegen …
Trotz Demo-Verbot in vielen Städten: Die Querdenker-Szene ist weiterhin aktiv. Apothekerin Doris-Maria Schropp, Inhaberin der Marien-Apotheke in Markt Rettenbach, musste dies selbst erleben: Sogar in ihrer kleinen Gemeinde wurde sie mit Protestaktionen vor ihrer Apothekentür konfrontiert. Wer hinter diesen Protesten steckt, wie sie sich dagegen wehrte und ob sie Unterstützung vom Ordnungsamt und Polizei erhielt – darüber spreche ich mit ihr im DAZ. Online-Podcast.
Markt Rettenbach ist ein kleiner Ort im Unterallgäu mit etwa 3.800 Einwohnern. Am Morgen des Gründonnerstags wurde die Apotheke von Apothekerin Doris-Maria Schropp mit der Aktion einer Gruppierung konfrontiert, die den Querdenkern nahesteht: Der Verein „Eltern stehen auf“ wehrt sich gegen Schulschließungen und will Kinder von der Test- und Maskenpflicht befreien. Laut Recherche des MDR ist dieser Verein der Querdenker-Bewegung zuzurechnen. Dieser Verein macht beispielsweise mit Veranstaltungen unter dem Motto „Aktion Kinderschuh“ auf sich aufmerksam, bei der die Aktivisten bereits in zahlreichen Städten Kinderschuhe und Plakate vor die Rathäuser legten, um auf die Folgen von Masken und Schulschließungen für Kinder aufmerksam zu machen.
Apothekerin Schropp fand am Morgen des Gründonnerstags Kinderschuhe und Plakate mit Parolen gegen Atemschutzmasken am Eingang vor der Apotheke, der zugleich auch Zugang zum Rathaus von Markt Rettenbach ist. Diese Aktion wollte die Apothekerin nicht dulden und suchte Hilfe beim Bürgermeister und bei der Polizei. Was sie dabei erlebte und wie eine erneute Aktion eine Woche später sogar mit einer Querdenker- und Aktivisten-Demo unmittelbar vor der Apotheke zu eskalieren drohte, schildert sie eindrücklich in unserem Podcast.
Unterstützung für ihr couragiertes Einschreiten gegen solche Aktionen erfährt die Apothekerin dagegen von der Bevölkerung ihres Ortes. Die Bürgerinnen und Bürger von Markt Rettenbach solidarisierten sich mit ihr – dazu beigetragen hat sicher auch, dass es in dem kleinen Ort bereits 69 Infizierte gibt, eine Person liegt bereits auf der Intensivstation und wird beatmet. Ihre Hoffnung ist, dass die Impfungen rasch voranschreiten und sich dann solche Querdenker-Bewegungen auflösen.
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