APOkix-Umfrage

Allergiemittel-Verkauf läuft schleppend an

Traunstein - 26.04.2021, 09:15 Uhr

Als Ursache für die geringe Nachfrage bei Allergiemitteln sehen gut drei Viertel der Apothekenleiter die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen, wie das Tragen von Masken. (Foto: IMAGO / Sven Simon)

Als Ursache für die geringe Nachfrage bei Allergiemitteln sehen gut drei Viertel der Apothekenleiter die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen, wie das Tragen von Masken. (Foto: IMAGO / Sven Simon)


Nachdem zuvor bereits die Erkältungssaison weitgehend ausgefallen war, geben Apotheken derzeit weit weniger Allergiemittel ab als zu dieser Jahreszeit üblich. Das geht aus der aktuellen Apokix-Umfrage vom April 2021 hervor.

„Wie stellt sich in Ihrer Apotheke in diesem Jahr bislang die Nachfrage nach Produkten zum Thema ‚Pollen- und Allergiesaison‘ im Vergleich zum Vorjahr dar?“ wurden in diesem April die 155 Apokix-Teilnehmer gefragt. 30 Prozent antworteten „stark unterdurchschnittlich“ und weitere 30 Prozent „leicht unterdurchschnittlich“. Bei gut einem Drittel verläuft die Allergiesaison bislang „durchschnittlich“. Als Ursache sehen gut drei Viertel der Apothekenleiter die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen, wie das Tragen von Masken.

Zudem haben rund 70 Prozent der Befragten den Eindruck, dass Pollenallergiker ihren Medikamenten­bedarf immer häufiger im Internet decken. Dabei erlebt rund ein Viertel der Inhaber „Beratungsklau“: Kunden lassen sich beraten, aber kaufen die empfohlenen Medikamente nicht.

Nachfrage nach Corona-Selbsttests steigt

Weitaus positiver hat sich dagegen das Geschäft mit den Selbsttests auf SARS-CoV-2 entwickelt: Gut drei Viertel der Apothekenleiter geben an, dass die Nachfrage im April gegenüber dem Vormonat stark gestiegen ist, bei weiteren 19 Prozent ist sie leicht gestiegen. Ebenfalls deutlich zugelegt hat die Nachfrage nach Antigen-Schnelltests, die in der Apotheke durch­geführt werden: Hier berichtet knapp die Hälfte der Apothekenleiter über eine stark gestiegene Nachfrage und weitere 28 Prozent über einen leichten Anstieg.   

Erheblich gewachsen ist auch die Zahl der Apotheken, die selbst Corona-Schnelltests durchführen. Gab es im März noch bei 17 Prozent ein solches Angebot und bei 19 Prozent entsprechende Pläne, so sind es im April bereits 28 Prozent der Befragten, die Tests durchführen und weitere 10 Prozent, die das planen. Fasst man beide Gruppen zusammen, so ist allerdings nur wenig Bewegung zu erkennen. Das zeigt sich auch daran, dass im April 62 Prozent und im März 64 Prozent der Apothekenleiter äußerten, dass sie auch zukünftig keine Tests durchführen wollen.        

Weiterhin massiver Rückgang der Kundenzahl

Trotz des großen Interesses der Kunden an Schnelltests sind die Kundenzahlen in den Apotheken weiter zurückgegangen: 45 Prozent der Befragten geben an, dass die Kundenfrequenz im März gegenüber dem Vorjahresmonat stark und weitere 33 Prozent, dass sie leicht gesunken ist. 

Dennoch ist der Index für die aktuelle Geschäftsentwicklung etwas angestiegen: von 70,6 Punkten im März auf 73,6 Punkte im April – vor einem Jahr und damit zu Beginn der Pandemie waren es 99,0 Punkte. Bei 100 Punkten halten sich positive und negative Einschätzungen die Waage.

Deutlich schlechter sieht es bei den Erwartungen für die kommenden zwölf Monate aus: Der zugehörige Index liegt im April bei 49,1 Punkten. Ein schlechterer Wert wurde zuletzt mit 46,6 Punkten im Dezember 2016 erreicht, kurz nachdem der Europäische Gerichtshof den EU-Versendern das Gewähren von Rx-Boni erlaubt hatte.


Dr. Christine Ahlheim (cha), Chefredakteurin AZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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