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Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln
Bundesregierung soll sich für Höchstmengenregelung auf EU-Ebene einsetzen
Die große Koalition dringt auf strengere EU-weite Vorgaben für Nahrungsergänzungsmittel. In zu hoher Dosierung könne die Zufuhr bestimmter Vitamine und Mineralstoffe gesundheitsschädigend sein, heißt es in einem Antrag der Fraktionen von Union und SPD, der jetzt in den Fachausschüssen beraten wird. Darin wird die Bundesregierung unter anderem aufgefordert, sich stärker auf EU-Ebene einzubringen – etwa bei Höchstmengen. Zudem soll sie hierzulande die Aufklärungsarbeit intensivieren und dafür sorgen, dass die Ernährungskompetenz auch bei der Ausbildung von Apotheker:innen stärker berücksichtigt wird.
Die Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD fordern von der Bundesregierung, sich auf EU-Ebene mit Blick auf Nahrungsergänzungsmittel für die Sicherstellung eines hohen gesundheitlichen Schutzniveaus für Verbraucherinnen und Verbraucher starkzumachen. Das sieht der Antrag „Gesundheitlichen Verbraucherschutz bei Nahrungsergänzungsmitteln und angereicherten Lebensmitteln verbessern“ vor.
In dem Antrag wird eingangs festgestellt, dass eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung mit viel Gemüse und Obst gewöhnlich den Nährstoffbedarf gesunder Menschen deckt und Nahrungsergänzungsmittel in der Regel nicht benötigt würden. Dennoch brummt das Geschäft mit den Pillen und Kapseln, die den Verbraucher:innen beispielsweise ein stärkeres Immunsystem versprechen. Auch für Kinder werden sie angeboten, teilweise in besonders verlockenden Darreichungsformen – nicht selten werden dabei die vom Institut für Risikobewertung (BfR) vorgeschlagenen Höchstmengen überschritten.
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dürfen, ist in der Verordnung über Nahrungsergänzungsmittel bzw. der Richtlinie 2002/46/EG EU-weit einheitlich festgelegt. Konkrete Vorgaben für Höchstmengen auf EU-Ebene stehen aber immer noch aus. In ihrem Antrag warnen SPD und Union nun aber: In zu hoher Dosierung könne die Zufuhr von bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen gesundheitsschädigend sein. Vor diesem Hintergrund sei es ein wichtiger Fortschritt, dass vor kurzem Arbeiten für die bereits im EU-Recht vorgesehenen EU-weiten Höchstmengenregelungen für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln und in angereicherten Lebensmitteln auf EU-Ebene wiederaufgenommen wurden. Denn nötig sei dies auch für Produkte wie Säfte, Cornflakes oder Milchmischgetränke, die mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert sind. Der Bundestag solle die Bundesregierung auffordern, sich hierzu aktiv einzubringen.
Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) sagte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, die Gesundheit der Verbraucher zu schützen, stehe für sie an erster Stelle. Dafür seien klare und verbindliche europäische Regeln für Nahrungsergänzungsmittel nötig – und diese Festlegung sei überfällig. „Um Rechtssicherheit sowie eine effektive Überwachung und Kontrolle zu gewährleisten, brauchen wir Einheitlichkeit im Binnenmarkt, keinen Flickenteppich.“ Klöckner hob hervor, dass die zuständige EU-Kommissarin eine entsprechende deutsche Initiative dazu aufgegriffen habe. „Wir haben die klare Erwartung, dass das weiter vorangetrieben wird.“
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