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E-Rezept in Papierform: „Unbedingt, aber nicht mit 5 QR-Codes“

Stuttgart - 03.05.2021, 06:59 Uhr

Peter Ditzel (l.) im Gespräch mit Apotheker Lorenz Weiler. (Fotos: privat)

Peter Ditzel (l.) im Gespräch mit Apotheker Lorenz Weiler. (Fotos: privat)


Das E-Rezept kommt, Mitte des Jahres ist es soweit. Vermutlich wird es der Patientin, dem Patienten zunächst in Papierform ausgehändigt. Für Apotheker Lorenz Weiler aus dem niedersächsischen Hemmingen in der Nähe von Hannover ist diese Form „das einzig sinnvolle E-Rezept“. In meinem Podcast frage ich ihn, wo die Vorteile liegen, warum er davon überzeugt ist und ob dies nicht doch einen Bruch in der digitalen Kette darstellt. 

Schon vor zwei Jahren machte Apotheker Weiler von sich reden, als er in der DAZ „sein“ E-Rezept vorstellte: Er prophezeite, dass E-Rezepte nur sinnvoll seien, wenn sie in Papierform vorlägen. Dass er mit seinem Anliegen bei vielen offene Türen einlief, scheint sich bis in die Kreise derjenigen herumgesprochen zu haben, die für die Ausgestaltung des E-Rezepts verantwortlich sind. So ist zum Start des E-Rezepts vorgesehen, dass es auf Wunsch des Patienten im DIN-A5- oder DIN-A4-Format ausgedruckt werden kann. Es gibt bereits Muster, wie diese Ausdrucke aussehen könnten: Sie enthalten allerdings nicht nur einen QR-Code, der für das gesamte Rezept steht, sondern bis zu fünf QR-Codes – „ein Unding“, so Weiler, „damit lässt sich im Apothekenalltag mit den vorhandenen Scannern nicht arbeiten“. 

Technische Anlage der KBV

So sieht das ausgedruckte E-Rezept aus

Dass das E-Rezept in Papierform jedoch generell viele Vorteile für die Patientin, für den Patienten bietet, davon ist Weiler überzeugt. Er hat sich tief in die Materie eingearbeitet und ist von seiner Version des Ausdrucks überzeugt (siehe auch die aktuelle DAZ Nr. 17 vom 29. April 2021 mit dem Schwerpunkt E-Rezept). Für viele und nicht nur ältere Apothekenkunden zählt auch das Gefühl, etwas Greifbares in der Hand zu haben und wie gewohnt damit in die Apotheke gehen zu können. 

Dem Papierausdruck steht nach Ansicht von Weiler auch für eine sichere digitale Weiterverarbeitung nichts im Wege: Die Apotheke, bei der der QR-Code vorgelegt wird, kann unmittelbar auf das im Fachserver abgelegte Rezept zugreifen – und der digitale Weg läuft ungehindert weiter. 

Und was die Apps für das E-Rezept betrifft, so hofft Weiler darauf, dass die App-Entwickler, die solche Apps für die Vor-Ort-Apotheke bereitstellen werden, darauf achten, den Umgang mit dem E-Rezept so einfach und so sicher wie möglich zu machen.


Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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1 Kommentar

Es stand auch in der DAZ

von Karl Friedrich Müller am 03.05.2021 um 9:08 Uhr

sehr interessant die Ausführungen des Kollegen. Nur erschließt sich mir trotzdem nicht, warum das "E" heißt und warum man dann das braucht.
Auch Anhängern des Digitalen muss klar sein, dass die Gefahren riesig sind. Es wird so ziemlich alles gehackt.
Stromausfall - gar nicht mehr selten.
Hard oder Softwareprobleme
und ich finde das viel komplizierter, auch für den Anwender. Das wurde ja auch schon thematisiert.

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