COVID-19

Impfzertifikate aus der Apotheke – 63 Prozent sind offen dafür

Stuttgart - 31.05.2021, 17:50 Uhr

Die Impfzertifikate sollen im Laufe der zweiten Hälfte des zweiten Quartals dieses Jahres in der neuen CovPass-App sowie in der Corona-Warn-App des Robert Koch-Instituts, aber auch als maschinenlesbarer Ausdruck genutzt werden können. (b/Symbolfoto: IMAGO / Political-Moments)

Die Impfzertifikate sollen im Laufe der zweiten Hälfte des zweiten Quartals dieses Jahres in der neuen CovPass-App sowie in der Corona-Warn-App des Robert Koch-Instituts, aber auch als maschinenlesbarer Ausdruck genutzt werden können. (b/Symbolfoto: IMAGO / Political-Moments)


Das „Zweite Gesetz zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes und weiterer Gesetze“ sieht vor: Apotheken sollen künftig digitale COVID-19-Impfzertifikate oder COVID-19-Genesenenzertifikate ausstellen. Für das Impfzertifikat sind 18 Euro Honorar im Gespräch. Das halten fast 17 Prozent unserer Leserinnen und Leser für zu wenig Geld, während 46 Prozent auch unter diesen Bedingungen von der Idee überzeugt sind. 

Weil das Bundesgesundheitsministerium für Apotheken eine neue Dienstleistung vorsieht – sie sollen nachträglich, wenn die geimpfte Person einen entsprechenden Nachweis vorlegt und das Apothekenpersonal die Identität der geimpften Person und die Authentizität der Impfdokumentation nachgeprüft hat, ein digitales COVID-19-Impfzertifikat ausstellen –, wollte DAZ.online von seinen Lesern und Leserinnen erfahren, was sie von einer solchen neuen Aufgabe halten. Aus der Ärzteschaft waren bereits Rufe laut geworden, diese Aufgabe nicht übernehmen zu wollen – jedenfalls nicht, wenn die betreffenden Personen nicht auch in der eigenen Praxis geimpft wurden.

Eine entsprechende Regelung ist auch für COVID-19-Genesenenzertifikate vorgesehen – dort wäre die Authentizität der Testdokumentation nachzuprüfen.

Vergütet werden soll das nachträgliche erstmalige Erstellen eines COVID-19- Impfzertifikats mit 18 Euro einschließlich Umsatzsteuer – so sieht es der kürzlich vorgelegte Referentenentwurf für eine überarbeitete Coronavirus-Impfverodnung vor. Das ist zu wenig, finden laut einer DAZ.online-Umfrage fast 17 Prozent der Apotheker:innen. Dass Apotheken COVID-19-Impfzertifikate ausstellen sollen, halten sie zwar grundsätzlich für eine gute Idee. Damit es sich lohnt, müsste die neue Aufgabe aber besser vergütet werden meinen sie.

Insgesamt haben 646 Leser:innen an der DAZ.online-Umfrage teilgenommen. 46 Prozent halten das Ausstellen von COVID-19-Impfzertifikaten in der Apotheke dabei schon unter den jetzigen Bedingungen für eine gute Idee. Allerdings sind fast 37 Prozent grundsätzlich nicht von der Idee überzeugt – unabhängig von der Honorierung.

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Das könnte laut einem Leser-Kommentar vor allem daran liegen, dass Apotheker:innen nicht zu „Mittäter:innen“ werden möchten, sollte ihnen ein gefälschter Ausweis vorgelegt werden. Wie lässt sich vermeiden, dass ein „unechter gelber Ausweis nicht durch die Ausstellung eines elektronischen Passes ‚reingewaschen‘ wird?“, fragt der Leser im Kommentar. Mit mehr Hilfestellungen in dieser Richtung könnten also wahrscheinlich noch mehr Apotheker:innen von der Idee überzeugt werden.

Fakt ist: Das nachträgliche Ausstellen von digitalen Impfzertifikaten (die es derzeit noch gar nicht gibt) dürfte in den Apotheken durchaus relevant werden. Auch wenn diese künftig gleich bei der Impfung ausgestellt werden sollen: Es wird bereits seit vergangenem Dezember geimpft, sodass es einiges nachzutragen gibt.


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1 Kommentar

ach

von Karl Friedrich Müller am 31.05.2021 um 18:04 Uhr

muss man jeder Karotte, die uns vor die Nase gehängt wird, nachrennen?
Die Lernkurve ist eher flach.
Sicher ist es nicht schlecht, in den Zeiten ein paar potentielle Kunden mehr in die Apotheke zu locken. Man kann wirklich nicht auf jeden Service verzichten.
Aber: Verlässliche Konditionen, bitte.
Es ist zu erwarten, dass die Vergütung, wie schon vorher auch passiert, einfach wieder gekürzt wird. Ich bin es leid. Dazu von den "investigativen" Journalisten (Grill) , Sendern (NDR, WDR) und Zeitungen (SZ; BILD) in die Pfanne gehauen zu werden.
Das Risiko ist groß. Braucht von diesen Schlaumeiern nur einer mit einer guten Fälschung kommen....
Grill und Co haben sich nicht gescheut, in der Überschrift Ärzte und Apotheken zu erwähnen bei den Betrügereien um die Coronatests, obwohl wir im Artikel gar nicht vorkommen, also bei den Betrügern. Es ist eine Schweinerei, wie manche ihren Hass an nuns auslassen.

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