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Nachfrage bricht ein
Ladenhüter: Rossmann bietet Apotheken Selbsttests fürs Personal an
Während zu Beginn Selbsttests kaum zu bekommen waren, bleiben die Händler nun offenbar drauf sitzen. Das berichtet die Lebensmittelzeitung. Der Hintergrund ist klar: das flächendeckende Angebot an kostenlosen Schnelltests. Den Bemühungen der Handelsunternehmen, die Laientests dennoch loszuwerden, lässt sich eine gewisse Komik nicht absprechen. So will die Drogeriekette Rossmann Apotheken unterstützen, Selbsttests für die Angestellten zu beschaffen.
Der Hype war riesig, als die ersten Selbsttests in den Handel kamen. Apotheker kamen über ihre Großhändler kaum an Ware, bei dm und Co. waren sie sofort vergriffen. Doch das ist offenbar nun vorbei. Wie die „Lebensmittelzeitung“ (LZ) am Freitag schreibt, droht der Handel auf den Produkten sitzenzubleiben. Zu welchem Preis sich die Warenbestände noch abbauen lassen, sei derzeit fraglich, schreibt die „LZ“. Branchenvertreter rechneten damit, dass die größeren Handelsunternehmen wohl kaum um „Abschriften im jeweils siebenstelligen Euro-Bereich“ herumkommen dürften. Innerhalb weniger Wochen sei der Markt gekippt. Anfangs waren die Laientests für etwa 5 Euro zu haben, was scharf kalkuliert gewesen sein soll. Mittlerweile liege auch der Einkaufspreis bei unter 3 Euro. Weil die Händler aber auch noch auf alten Beständen säßen, liegen die aktuellen Verkaufspreise dem Vernehmen nach teilweise unter den Preisen, die der Handel ursprünglich für die Produkte bezahlt habe. Verluste werden offenbar in Kauf genommen, so die„LZ“. Wie große diese Verluste sind, dazu will sich gegenüber der „LZ“ allerdings niemand äußern.
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Auch zu den Hintergründen äußert sich die „LZ“: „Tatsächlich kommt die Entwicklung durchaus mit Ansage.“ Der Rückgang der Verkäufe stehe in klarem Zusammenhang mit den flächendeckenden Bürgertests. Zumal für viele Aktivitäten ein Selbsttest nicht ausreiche. Außerdem dürfte auch die zunehmende Durchimpfung eine Rolle spielen.
„Attraktiver Stückpreis von 2,99 Euro“
Die Unternehmen versuchen so einiges, um die Ladenhüter loszuwerden. Es gibt Rabattaktionen, teils werden sie sogar verschenkt. Die Drogeriekette Rossmann hat offenbar Unternehmen angeschrieben und ihnen Unterstützung angeboten, größere Mengen Schnelltests für die Belegschaft zu beschaffen. „Wir sind fest davon überzeugt: Durch diese Zeit trägt uns vor allem das ‚Wir‘“ schreibt Rossmann. Die Verzweiflung ist offenbar so groß, dass sogar Apotheken angeschrieben wurden – sehr zur Belustigung der betroffenen Inhaber. Zum „attraktiven Stückpreis i.H.v. 2,99 netto“ könnten sie die Tests im „neuen Corona-Selbsttest-Shop“ bestellen, wirbt Rossmann für sein Angebot. Werden mehr als 7.500 Stück benötigt, könne man diese sogar über den Großhandel beziehen. Rossmann konnte der Anfrage von DAZ.online, wie das zustande kam, „aufgrund der Kurzfristigkeit nicht entsprechen“.
Viele Apotheker:innen scheint die Tatsache, dass Selbsttests vom Objekt der Begierde zum Ladenhüter geworden sind, deutlich weniger zu schmerzen. Aus Apothekerkreisen ist zu erfahren, dass die Nachfrage außer vielleicht im Notdienst ohnehin nie so besonders groß war – man konnte preislich mit Discountern, Drogerien und Supermärkten einfach nicht mithalten. Andere haben sich aufgrund schlechter Erfahrungen mit liegengebliebenen Masken aus diesem Geschäft sogar ganz rausgehalten.
1 Kommentar
Spahn'sche Ideen
von Carsten am 31.05.2021 um 8:19 Uhr
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