Nach der Bundestagswahl im September

Linke muss sich in der Gesundheitspolitik neu aufstellen

Berlin - 01.07.2021, 09:15 Uhr

Achim Kessler, gesundheitspolitischer Sprecher der Linksfraktion, wird aus dem Deutschen Bundestag ausscheiden – genauso wie seine Parteikollegen und -kolleginnen im Gesundheitsausschuss. (c / Foto: IMAGO / Christian Spicker)

Achim Kessler, gesundheitspolitischer Sprecher der Linksfraktion, wird aus dem Deutschen Bundestag ausscheiden – genauso wie seine Parteikollegen und -kolleginnen im Gesundheitsausschuss. (c / Foto: IMAGO / Christian Spicker)


Die Linksfraktion im Bundestag wird sich nach den Wahlen im kommenden September neue Fachleute für die Gesundheitspolitik suchen müssen. Denn schon jetzt steht fest: Nicht nur die Apothekerin Sylvia Gabelmann, sondern auch die übrigen drei ordentlichen Mitglieder des Gesundheitsausschusses werden nicht ins neu gewählte Parlament einziehen.  

Schon Ende vergangenen Jahres gab die Apothekerin und Arzneimittelexpertin der Linksfraktion im Bundestag, Sylvia Gabelmann, bekannt, dass sie bei der kommenden Bundestagswahl nicht mehr kandidieren werde. Hinter der Entscheidung stehen gesundheitliche Gründe. Damit verliert das Parlament eine Politikerin, die sich immer wieder für die deutschen Apotheker:innen stark gemacht hatte. Sie stand ein für die Abschaffung der Importquote und der Rabattverträge, positionierte sich klar gegen DocMorris und Co. und unterstrich immer wieder die heilberuflichen Kompetenzen der Pharmazeut:innen vor Ort sowie den Stellenwert der persönlichen Beratung. Zudem forderte Gabelmann ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln.

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Doch wie DAZ.online erfuhr, wird auch der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Achim Kessler, nicht mehr dabei sein. Er wurde 2017 noch als Kandidat auf Platz 2 der hessischen Landesliste zur Bundestagswahl in den Deutschen Bundestag gewählt. Doch in diesem Jahr findet er sich gar nicht auf der Landesliste. Auch Pia Zimmermann, seit 2013 über die niedersächsische Landesliste im Bundestag und Mitglied des Gesundheitsausschusses, hat diesmal keinen aussichtsreichen Listenplatz erreicht und wird sich daher zurückziehen. Harald Weinberg, der 2009 in den Deutschen Bundestag eingezogen ist, tritt mit 64 Jahren nicht mehr an. 

Man darf also gespannt sein, wer die Gesundheitspolitik der Linken, die nach derzeitigen Prognosen mit rund 7 Prozent wieder in den Bundestag einziehen dürften, in der nächsten Legislaturperiode prägen wird. Im jüngst verabschiedeten, aber noch nicht veröffentlichten Programm zur Bundestagswahl 2021 finden Apotheken nach Informationen von DAZ.online keine ausdrückliche Erwähnung mehr.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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