ABDA-Mitgliederversammlung

Organisationsanalyse: noch keine Ergebnisse, aber Fortsetzung der Arbeit

Berlin - 02.07.2021, 11:00 Uhr

Gabriele Regina Overwiening hat sich stets für eine Organisationsuntersuchung der ABDA ausgesprochen. Nun sind die ersten Schritte getan – genaueres hat die ABDA aber noch nicht zu verkünden. (Foto: ABDA)

Gabriele Regina Overwiening hat sich stets für eine Organisationsuntersuchung der ABDA ausgesprochen. Nun sind die ersten Schritte getan – genaueres hat die ABDA aber noch nicht zu verkünden. (Foto: ABDA)


Bei der Mitgliederversammlung der ABDA am 1. Juli stand auch die laufende Organisationsüberprüfung der ABDA auf der Tagesordnung. Wer daraufhin den Start einer spannenden Debatte über die Struktur der ABDA erwartet hatte, wurde jedoch enttäuscht. ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening verriet in der anschließenden Pressekonferenz nur, die Berater würden ihre begonnene Arbeit fortsetzen.

Die Organisationsüberprüfung hatte die ABDA-Mitgliederversammlung vor einem Jahr – am 1. Juli 2020 – beschlossen. Eine solche Überprüfung durch externe Berater durchführen zu lassen, war damals eine Überraschung. Für Beobachter war erstaunlich, dass der damalige ABDA-Präsident Friedemann Schmidt eine solche Analyse noch kurz vor dem bereits erklärten Ende seiner Amtszeit auf den Weg brachte. Doch über die Struktur der ABDA wird schon lange diskutiert. Gabriele Regina Overwiening hatte das Thema auch angesprochen, als sie ihre Kandidatur für das höchste Amt in der ABDA erklärt hatte. In ihrer Pressemitteilung dazu hieß es im März 2020, man brauche „zeitnah eine Organisationsuntersuchung“. „Aufgaben, Prozesse und Strukturen“ sollten systematisch betrachtet werden. Daraus müssten die erforderlichen personellen und finanziellen Ressourcen abgeleitet werden, hatte Overwiening anlässlich ihrer Kandidatur erklärt.

Erfahrenes Beratungsunternehmen aus der Schweiz

Der Auftrag für die Analyse ging an die B`VM GmbH Beratergruppe für Verbandsmanagement. Dies ist ein auf Nonprofit-Organisationen spezialisiertes Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen, das nach eigenen Angaben seit Beginn der spezifischen Managementlehre für solche Organisationen „dabei“ sei und über 3.000 Projekte im deutschsprachigen Raum durchgeführt habe. Das Unternehmen befindet sich im Besitz der Berater und hat Niederlassungen in Deutschland und Österreich. Es wurde 1983 als schweizerische Aktiengesellschaft aus einem Institut der Universität von Freiburg (Schweiz) ausgegründet

Intensive Befragungen auf allen Ebenen

Gemessen an den hohen Erwartungen verriet Overwiening bei der Pressekonferenz zur Mitgliederversammlung nur sehr wenig über das Projekt. Die Mitglieder hätten eine Zwischenanalyse präsentiert bekommen, aber noch keine Ergebnisse. Es sei über die Vorgehensweise der Berater berichtet worden. Sie würden viele Fragen stellen und Interviews führen. Dies betreffe alle Ebenen der Organisation, alle Organe, das Haupt- und Ehrenamt, die Mitgliedsorganisation und die wirtschaftenden Töchter der ABDA. Es sei eine „Rund-um-Analyse“, und es werde nach Stärken und Schwächen gesucht. Die Mitgliederversammlung habe diesem Weg zugestimmt und dafür votiert, die Analyse so fortzusetzen. Dies sehe auch Overwiening so. Diese Befragungen seien ein gutes Fundament. Bei der Pressekonferenz äußerte sich Overwiening allerdings in keiner Weise zu inhaltlichen Aspekten der ABDA-Struktur.

Viele offene Fragen

Fragen zur Struktur der ABDA gibt es allerdings reichlich. Bei Deutschen Apothekertagen in früheren Jahren gab es beispielsweise Anträge zu einer Direktwahl des ABDA-Präsidenten. Auch die besondere Struktur der ABDA als Verband der Verbände mit der Verknüpfung von öffentlich-rechtlichen Körperschaften und Unternehmerverbände dürfte Beachtung verdienen. Doch noch bleibt offen, welche Rolle diese Aspekte in der Analyse spielen werden.


Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


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