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GKV-Zahlen
Psychiater verschreiben im Pandemie-Jahr 2020 deutlich mehr Medikamente als zuvor
Starke Schwankungen bei den Arzneimittelverordnungen kennzeichneten den Verlauf des Jahres 2020, berichtet der GKV-Spitzenverband. Vor allem der Monat März sticht heraus: In keinem anderen Monat des Jahres verordneten Ärztinnen und Ärzte mehr Medikamente. Auf die einzelnen Fachgruppen wirkte sich die Pandemie zum Teil sehr unterschiedlich aus. Während einige von ihnen deutlich weniger Tagesdosen verschrieben als noch im Jahr 2019, mussten andere kräftig draufpacken, zum Beispiel die Psychiater:innen.
„Der Einfluss der COVID-19-Pandemie auf den Arzneimittelmarkt der gesetzlichen Krankenversicherung machte sich im Jahr 2020 vor allem durch starke Schwankungen im Verordnungsgeschehen bemerkbar“, schreibt der GKV-Spitzenverband in seinem E-Magazin „90 Prozent“. Neben Einbrüchen aufgrund der Infektionsschutzmaßnahmen war demnach das Verordnungsaufkommen im März 2020 so groß wie in keinem Monat davor oder danach.
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In den einzelnen ärztlichen Fachgruppen führte die Pandemie nach Angaben der GKV zu sehr unterschiedlichen Entwicklungen. Das zeige der Vergleich der im Jahr 2020 bundesweit verordneten Tagesdosen (DDD) zum Vorjahr. Der deutlichste Rückgang an verordneten DDD sei bei Kinder- und HNO-Ärztinnen und -Ärzten mit minus 6,2 Prozent bzw. minus 3,3 Prozent zu beobachten. „Grund dafür könnte der Rückgang des allgemeinen Infektionsrisikos durch die Kontakteinschränkungen sein“, vermutet der Kassenverband. „Zusätzlich könnten auch weniger Versicherte mit einer akuten Erkrankung ärztliche Behandlung in Anspruch genommen haben.“
In der ärztlichen Fachgruppe der Psychiaterinnen und Psychiater dagegen stiegen die verordneten DDD mit 13,0 Prozent von allen Fachgruppen am stärksten an. Insbesondere sei ein Anstieg von Verordnungen großer Packungen (N3) zu verzeichnen. „Dies kann auf einen erhöhten Bedarf der Versicherten aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Eindämmungsmaßnahmen der Infektionen deuten“, heißt es.
Eine Tabelle mit den im Jahr 2020 verordneten Tagesdosen nach Fachgruppen, dem zugehörigen Bruttoumsatz sowie den jeweiligen prozentualen Änderungen im Vergleich zu den Zahlen aus dem Jahr 2019 finden Sie hier.
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