Apotheken können immer direkt bestellen

Lieferprobleme beim MS-Arzneimittel Tecfidera?

Stuttgart - 12.07.2021, 13:45 Uhr

Sollte Tecfidera einmal nicht über den Großhandel lieferbar sein, können Apotheken das MS-Arzneimittel stets direkt bei Biogen bestellen. (Foto: IMAGO / imagebroker)

Sollte Tecfidera einmal nicht über den Großhandel lieferbar sein, können Apotheken das MS-Arzneimittel stets direkt bei Biogen bestellen. (Foto: IMAGO / imagebroker)


Kommt es tatsächlich immer wieder zu Lieferengpässen beim MS-Arzneimittel Tecfidera? Die DAZ hat bei Biogen nachgefragt: Jüngst verzögerte laut dem Hersteller ein technisches Problem die Auslieferung. Gut zu wissen, dass die Patientenversorgung laut Biogen nie gefährdet war oder sein wird: Biogen hält nach eigener Aussage „stets ausreichende Lagerbestände für eine adäquate Versorgung der Patientinnen und Patienten“ vor – Apotheken könnten damit Tecfidera immer direkt bestellen und erhalten.

Aus Apotheken erhielt die DAZ-Redaktion Informationen, dass Tecfidera® (Dimethylfumarat) immer wieder Scherereien bei der Verfügbarkeit macht. Besonders problematisch: Tecfidera® wird zur Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose angewendet und MS-Arzneimittel stellt man nicht einfach um, wie man es vielleicht bei Schmerzmittelengpässen tut. Was ist dran am angeblichen Lieferproblem bei Tecfidera®? Die Deutsche Apotheker Zeitung hat beim Hersteller Biogen nachgehakt.

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Dort ist man von der Lieferfähigkeit überzeugt: „Die Lieferfähigkeit für alle unsere Produkte in Deutschland war und ist zu 100 Prozent sichergestellt“, erklärt Biogen. Einen Lieferengpass könne man nicht bestätigen. Warum einzelne Großhändler Tecifidera® nicht bereitstellten, könne Biogen jedoch nicht beurteilen. Man habe „keinen Einfluss auf individuelle Geschäftsstrategien der teil- und vollversorgenden Großhändler“, erklärt der Tecfidera®-Hersteller. Dennoch lief in den vergangenen Wochen etwas schief, was die Auslieferung des MS-Arzneimittels verzögerte – das räumt Biogen ein.

Technische Probleme im Juni

So kam es im Zeitraum vom 21. bis 29. Juni 2021 bei der Schnittstelle zwischen dem elektronischen System der Pharma Mall GmbH und dem System des von Biogen beauftragten Großhändlers zu technischen Problemen. In der Folge verzögerte sich der Auslieferungsprozess. „Das Problem war ausschließlich technischer Natur, die Lieferfähigkeit für unsere Produkte in Deutschland war dabei jederzeit sichergestellt“, erklärt Biogen jedoch. Man habe als Konsequenz nun „weitreichende Vorkehrungen“ getroffen, damit eventuell erneut auftretende technische Probleme, die sich nie ganz ausschließen ließen, keinerlei Auswirkungen auf die Patientenversorgung hätten.

Immer direkte Bezugsoption für Apotheken

Biogen weist zudem darauf hin, dass sie „stets ausreichende Lagerbestände für eine adäquate Versorgung der Patientinnen und Patienten vorhalten“. Dringend benötigte Ware, die nicht über den Großhandel verfügbar sei, könne „jederzeit von einer öffentlichen Apotheke per Direktbestellung“ bei Biogen bezogen werden. Die Lieferung erfolge dann in der Regel innerhalb von 24 Stunden bei einer Bestellung bis 15 Uhr. Biogen weiß durchaus, dass eine Direktbestellung für Apotheken etwas komplex und aufwendiger ist. Aus diesem Grund habe man seit November 2020 den Bestellprozess der öffentlichen Apotheken vonseiten Biogens vereinfacht, indem man eine Schnittstelle und einen Web-Shop über Pharma Mall eingerichtet habe. Biogen bietet nun vier unterschiedliche Bestelloptionen an:

Pharma MallWebshophttps://www.pharma-mall.de/shop/overview
Pharma MallApothekensoftware; MSV3-SchnittstellePharma Mall/Biogen
ArvatoE-Mailbiogen@arvato-scs.com
ArvatoFax00800 3737 2222

Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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