Insulin icodec
Insulin icodec ist ein neuartiges Insulinanalogon (Basalinsulin), das subcutan gespritzt wird. Die lange Halbwertszeit von etwa acht Tagen ermöglicht eine nur einmal wöchentliche Verabreichung. Wie schafft NovoNordisk eine so lange Halbwertszeit bei Insulin icodec? Dies gelingt durch die Bindung des Insulins an Albumin: Nach Applikation und Absorption in den Blutkreislauf bindet Insulin icodec stark und reversibel an Albumin (als Monomer) und bildet dort ein im Wesentlichen inaktives Insulindepot. Dieses Depot verlassen die Insulinmoleküle nur sehr langsam, um an ihren Insulinrezeptor im Zielgewebe zu gelangen. Die langsame Freisetzung von Insulin icodec aus seinem Depot sorgt für die lange Halbwertszeit und eine gleichmäßige Blutzuckersenkung über eine ganze Woche.
Dockt Insulin an seinem Rezeptor an, öffnet sich die Zelle für Glucose, nimmt diese aus dem Blut auf und senkt dadurch den Blutzuckerspiegel. Durch die wöchentliche Insulininjektion wächst der Pool an Albumin-gebundenen Insulin icodec stetig an und erreicht nach drei bis vier Wochen ein Gleichgewicht (steady state) – dann ist die volle blutzuckersenkende Wirkung von Insulin icodec erreicht, und die verabreichte Insulinmenge entspricht der ausgeschiedenen.
Zudem sind in Insulin icodec im Vergleich zu Humaninsulin drei Aminosäuren ausgetauscht, sodass das Insulinanalogon langsamer enzymatisch abgebaut wird, auch dies wirkt sich auf eine lange Halbwertszeit aus.
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