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- Apotheken im Aufwind
Die Stimmungslage bei den Vor-Ort-Apotheken hebt sich: Die Teilnehmer:innen der allmonatlichen Apokix-Umfrage bewerten ihre aktuelle Geschäftslage so gut wie seit langem nicht. Dazu beigetragen hat möglicherweise auch die starke Nachfrage nach digitalen Impfzertifikaten – die verlief jedenfalls zum Zeitpunkt der Umfrage noch weitgehend reibungslos.
Seit vergangenem März zeigt sich bei der Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Lage ein positiver Trend bei den Apothekenleiterinnen und -leitern, die allmonatlich an der Apokix-Umfrage des Instituts für Handelsforschung Köln teilnehmen. Im Juli hat der Index für die aktuelle Geschäftslage seit langem wieder die 100 Punkte-Marke geknackt – bei diesem Wert halten sich die die positiven und negativen Einschätzungen die Waage. Er liegt aktuell bei 109,1 Punkten. Dahinter stehen 31 Prozent, die ihre aktuelle Geschäftslage positiv sehen und 22 Prozent die sie negativ einschätzen – alle anderen empfinden sie als „neutral“. Ein höherer Wert wurde zuletzt im Februar 2014 mit 110,7 Punkten erreicht. Vor einem Jahr lag der Index noch bei 57,4 Punkten. Seinerzeit traf der Corona-Abschwung nach den Vorratskäufen im März 2020, in dem immerhin 103,7 Punkte erreicht wurden, die Apotheken mit voller Härte.
Der Index für die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten fällt dagegen mit 72,9 Punkten deutlich schlechter aus. Doch auch hier ist ein positiver Trend sichtbar: Zwar lag der Index im Vormonat mit 73,4 Punkten geringfügig höher, aber dies war der beste Wert seit August 2016. Vor einem Jahr wurden gerade einmal 52,1 Punkte erreicht.
Starke Nachfrage nach digitalen Impfzertifikaten
Die derzeit positive Einschätzung dürfte nicht zuletzt davon geprägt sein, dass das Ausstellen der digitalen Impfzertifikate den Apotheken einen erheblichen Zulauf verschafft hat. Mit diesem Thema befasste sich auch die Frage des Monats. Sie zeigt: Fast alle Apotheken mit: 94 Prozent der 144 Apokix-Teilnehmer stellen Zertifikate aus, 2 Prozent planen dies in Zukunft und lediglich 4 Prozent stellen keine aus und haben es auch nicht vor. Da verwundert es nicht, dass mehr als 90 Prozent der Befragten der Ansicht sind, dass die Ausstellung von digitalen Impfzertifikaten durch Apotheken ein wichtiger Bestandteil ist, um „die Ausweisung der Impfzertifikate zu beschleunigen und Normalität in den Alltag zu bringen“.
Auch wenn Apotheken seit vergangenem Mittwochnachmittag wegen einer aufgedeckten Sicherheitslücke keine Zertifikate mehr ausstellen können (diese Woche soll dies „schrittweise“ wieder möglich sein) – zuvor lief es offenbar gut. Mehr als drei Viertel der befragten Apothekeninhaberinnen und -inhaber (76 Prozent) bestätigen, dass die Weitergabe der Kundendaten an das Robert Koch-Institut problemlos funktioniere. Auch das Generieren und der Versand der QR-Codes durch das RKI erfolgen laut 67 Prozent der Befragten schnell und unkompliziert. Dennoch stellt das Ausstellen der digitalen Impfnachweise 44 Prozent der Apotheken nach eigenen Angaben vor große Herausforderungen, beispielsweise hinsichtlich der Einrichtung eines separaten Arbeitsplatzes mit Laptop/Tablet.
6 Euro sind zu wenig
Auch finanziell lohnt sich das Ganze durchaus: Drei Viertel der Befragten äußern, dass die Honorierung der Apotheken mit zu Beginn 18 Euro inklusive Umsatzsteuer pro Ausstellung eines Impfzertifikats für ihre Apotheke ein lukratives Zusatzgeschäft war. Und bei mehr als 80 Prozent der Apokix-Teilnehmer konnte das Honorar von 18 Euro „die Anlaufkosten für Schulungen, IT-Ausstattung und Registrierung ausreichend decken“. Doch bekanntlich wurde das Honorar schon kurze Zeit später gekürzt und liegt mittlerweile bei nur noch 6 Euro pro Zertifikat. Diesen Betrag halten mehr als drei Viertel der befragten Apokix-Teilnehmer nicht für ausreichend.
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