Menstruationsblutungen

Zyklusstörungen nach Corona-Impfung – PEI sieht kein Risikosignal

Stuttgart - 27.07.2021, 09:15 Uhr

Die Zahl der Meldungen über Zyklusstörungen, die beim PEI bislang eingegangen sind, ist insgesamt sehr gering (Comirnaty: 45, Spikevax: 4, Vaxzevria: 86, Janssen: 0). (s / Foto: natus111 / AdobeStock)

Die Zahl der Meldungen über Zyklusstörungen, die beim PEI bislang eingegangen sind, ist insgesamt sehr gering (Comirnaty: 45, Spikevax: 4, Vaxzevria: 86, Janssen: 0). (s / Foto: natus111 / AdobeStock)


Können COVID-19-Impfungen den weiblichen Zyklus aus dem Takt bringen oder zu verstärkten Blutungen führen? Diese Frage beschäftigt die (sozialen) Medien schon seit einigen Monaten. Was hinter solchen Berichten steckt, dem war die DAZ schon im Juni nachgegangen. Das Paul-Ehrlich-Institut erklärte, dass entsprechende Meldungen fehlten, der damalige Sicherheitsbericht ließ keine Beurteilung zu. Nun ist ein neuer erschienen, der erstmals gezielt auf Zyklusstörungen eingeht.

Im Juni hatte das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) auf Anfrage der DAZ noch erklärt, dass das Institut nur untersuchen und beurteilen könne, was auch gemeldet werde. Bis dahin schien es deshalb so, dass sich die Diskussion rund um Menstruationsstörungen und Corona-Impfungen auf die (sozialen) Medien beschränkte. Der damalige Sicherheitsbericht (Berichtszeitraum 27. Dezember 2020 bis 31. Mai 2021) ließ keine konkrete Beurteilung zu. Zwar waren insbesondere nach Impfung mit Vaxzevria vereinzelt gestörte oder verstärkte Menstruationsblutungen gemeldet worden. „Das aber nicht in einem Ausmaß, dass man es zahlenmäßig einzeln ausweisen könnte“, hieß es.

Die britische Arzneimittelbehörde MHRA lieferte im Juni bereits konkretere Zahlen. Unter dem Abschnitt „Menstruationsstörungen (Periodenprobleme) und unerwartete vaginale Blutungen“ hieß es jedoch, dass die Erkenntnisse nicht auf ein erhöhtes Risiko für Menstruationsstörungen hindeuteten. 

Diese Grundaussage hat sich auch bis zum 14. Juli nicht verändert. Als Datenbasis dienten der MHRA dabei 25.753 Berichte über eine Vielzahl von Menstruationsstörungen nach Impfungen mit allen drei COVID-19-Impfstoffen – darunter schwerere, verzögerte oder unerwartete vaginale Blutungen, heißt es. Diese Zahl ist ins Verhältnis zu setzen zu den etwa 43 Millionen COVID-19-Impfstoffdosen, die bis dahin insgesamt an Frauen verabreicht wurden, ein Arzt oder eine Ärztin solle in solchen Fällen dennoch aufgesucht werden.

Der neueste Sicherheitsbericht des PEI für den Zeitraum 27. Dezember 2020 bis 30. Juni 2021 stammt vom 15. Juli. Darin findet man unter dem Abschnitt „Blutungen“ nun auch neu eine Tabelle zu ausgewählten Meldungen von Zyklusstörungen, die mit Blutungen einhergingen. Für solche starken Menstruationsblutungen, vaginalen Blutungen, Zwischenblutungen, Dysmenorrhoe und postmenopausale Blutungen werde aufgrund der Spontanmeldungen und unter Berücksichtigung der Impfquote derzeit weiterhin kein Risikosignal gesehen, heißt es. Die Zahl der Meldungen über Zyklusstörungen ist insgesamt sehr gering (Comirnaty: 45, Spikevax: 4, Vaxzevria: 86, Janssen: 0).


Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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