- DAZ.online
- News
- Apotheke
- TI-Komponenten nicht vom ...
Probleme beim Update
TI-Komponenten nicht vom eigenen Softwarehaus – Pech gehabt?
Um weiter Impfzertifikate ausstellen zu können, müssen Apotheken an die TI angeschlossen sein. Außerdem ist ein Update erforderlich, bei vielen ist dieses mittlerweile eingespielt. Zuständig dafür ist der Softwareanbieter. Allerdings scheint es bei Apotheken, die ihre TI-Komponenten nicht bei ihrem angestammten Softwarehaus bezogen haben, Probleme zu geben.
Seit vergangener Woche läuft die Erstellung von Impfzertifikaten zumindest theoretisch über die TI. Praktisch gab es in den vergangenen Tagen massive Probleme, auf den Server zuzugreifen – von den Verbänden als „Performance-Engpass“ bezeichnet –, die aber angeblich gelöst sein sollen. Doch in so mancher Apotheke kam man lange gar nicht bis an diesen Punkt. Denn für die Umleitung über die TI bedarf es eines Updates, für das das Softwarehaus verantwortlich ist. Das wurde auch je nach Anbieter schneller oder weniger schnell geliefert.
Wenn allerdings die TI-Komponenten nicht aus demselben Haus stammen, gab es Probleme. Das bekamen beispielsweise alle die Apotheken zu spüren, deren TI-Anbieter Red Medical ist. Hier steht der Konnektor nicht in der Apotheke selbst. Red reagierte allerdings schnell und veröffentlichte detaillierte Anleitungen, wie Apothekenteams die Umleitung selbst einrichten und das Problem somit lösen können.
Mehr zum Thema
Auch in Apotheken, die mit der Software von CGM Lauer arbeiten, den Konnektor aber anderswo gekauft haben, ging teilweise erstmal nichts. Die Hotline? Nicht erreichbar oder keine brauchbaren Antworten. Der Anbieter des Konnektors, in diesem Fall Noventi, verweist auf das Softwarehaus. Man selbst habe die entsprechenden Routingvoraussetzungen für alle Awinta-Kund:innen geschaffen, egal welche TI-Konnektoren verwendet werden, heißt es. Wie viele Konnektoren an Nutzer:innen anderer Softwaresysteme verkauft wurden, möchte man nicht sagen – grundsätzlich nicht.
„Manuelle Konfiguration gegebenenfalls erforderlich“
Gegenüber der DAZ wird von CGM immerhin eingeräumt, dass es Probleme geben kann: „Das Software-Update funktioniert grundsätzlich bei allen Konnektoren, unabhängig über welchen Vertriebsweg sie erworben wurden. Für eine vollautomatische Konfiguration ist es entscheidend, dass die Konnektoren des Systems, auf dem Winapo® installiert ist, gemäß der CGM Lauer-Konfiguration in die Telematikinfrastruktur eingebunden wurden. Liegt eine davon abweichende Konfiguration vor, ist es ggfs. erforderlich, dass innerhalb der Systemkonfiguration die Adresse des Konnektors (manuell) konfiguriert wird. Ist diese Konfiguration erfolgt, funktioniert auch ein Fremdkonnektor.“ Mit anderen Worten: Es ist bekannt, dass mit fremden Konnektoren nicht immer alles auf Anhieb funktioniert. Man muss noch nachjustieren. Wie das genau geht, damit werden die betroffenen Kolleg:innen aber allem Anschein nach allein gelassen.
Für das E-Rezept lässt das nichts Gutes erahnen. Denn dann werden nicht nur Updates benötigt, sondern echte Schnittstellen zwischen der TI und den Warenwirtschaften. Man kann nur hoffen, dass es dann nicht an mangelnder Interoperabilität der Systeme scheitert. Sonst droh der nächste „Performance-Engpass“.
2 Kommentare
Arzneimittelversorgung gefährdet!
von Thomas Eper am 04.08.2021 um 16:39 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Arzneimittelversorgung gefährdet
von J.M.L. am 04.08.2021 um 18:29 Uhr
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.