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Unter anderem für den Betrieb des Portals
DAV will wohl Digitalgesellschaft gründen
Das Verbändeportal für die Apotheken, über das beispielweise die Impfnachweise digitalisiert werden, betreibt derzeit der Deutsche Apothekerverband selbst. Das soll sich wohl in naher Zukunft ändern. Brancheninsidern zufolge soll eine eigene Digitalgesellschaft namens GEDISA gegründet werden. Das Geld dafür sollen dem Vernehmen nach die Landesverbände zur Verfügung stellen.
Der Deutsche Apothekerverband bezeichnet „mein-apothekenportal.de“ dort als das „Verbändeportal der deutschen Apothekerschaft“. Dort erhielten Apotheker:innen in einer sicheren Umgebung Informationen zu den neuesten digitalen Entwicklungen und wichtigen Neuigkeiten aus den Landesverbänden. Die Plattform solle mit der Expertise der Teilnehmer:innen weiterentwickelt werden und das digitale Miteinander mit den Kund:innen gestalten. Aktuell werden über das Portal die digitalen Impfausweise ausgestellt, Genesenenzertifikate sollen bald dazukommen.
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Die Schlagzeilen in diesem Zusammenhang waren in letzter Zeit nicht besonders positiv. Nachdem es IT-Experten gelungen war, sich mit einer nicht existierenden Apotheke in das Portal einzuschleusen, konnten tagelang die Dienste von „mein-apothekenportal.de“ nicht genutzt werden. Denn es musste in einem Kraftakt der ganze Ausstellungsprozess an die TI angeschlossen werden, um die wohl schon länger bekannten Sicherheitslücken zu schließen. Beim Neustart waren regelmäßig die Server nicht zu erreichen. Das Resultat: Die Apotheken konnten wieder keine Zertifikate ausstellen oder nur sehr langsam. Laut DAV sind diese „Performance-Engpässe“ aber mittlerweile behoben.
Geld von den Verbänden
Betreiber des Portals ist zurzeit der Deutsche Apothekerverband, also ein eingetragener Verein. Das ist aus mehrerlei Hinsicht problematisch: zum einen haftungsrechtlich, zum anderen, wenn es um das Finanzielle geht, denn der DAV finanziert sich aus dem komplexen ABDA-Haushalt.
Um dieses Dilemma aufzulösen, soll Brancheninsidern zufolge jetzt eine eigene Gesellschaft für die digitalen Anwendungen gegründet werden. Nach Informationen der DAZ soll sie GEDISA heißen. Das Geld dafür will sich der DAV dem Vernehmen nach von den Verbänden holen – per Sonderumlage. Dieses Verfahren wurde bereits in der Vergangenheit zur Finanzierung des Aufbaus des Portals genutzt und damals insgesamt 1 Million Euro von den Verbänden eingesammelt.
Einzelne Landesverbände sollen aber wohl schon klargemacht haben, dass sie der neuen Umlage zur Finanzierung der GEDISA nicht ohne das Votum ihrer Mitglieder zustimmen wollen. Inwiefern dabei dann auch die Frage gestellt wird, warum der DAV eigentliche eine eigene Digitalgesellschaft braucht – schließlich gibt es unter dem Dach der ABDA schon die NGDA –, und ob ein Wissenstransfer zwischen diesen beiden Digitaltöchtern stattfindet, bleibt abzuwarten. Auch ist zu befürchten, dass die neue Umlage zum Aufbau der GEDISA deutlich höher ausfallen wird als damals zum Aufbau des Portals.
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