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Drei Modellregionen in der Grippesaison 2021/22
Apotheken in Baden-Württemberg impfen gegen Grippe
In drei Modellregionen in Baden-Württemberg dürfen Apotheker in der Grippesaison 2021/22 erstmals gegen Grippe impfen: im Raum Mannheim, in der Region Ostwürttemberg und im Raum Esslingen/Göppingen. Geimpft werden dürfen Versicherte der AOK Baden-Württemberg, diese übernimmt auch die Kosten.
Der beste Schutz vor Grippe ist die Impfung und die besten Monate zum Grippeimpfen sind Oktober und November, erklärt das Robert Koch-Institut. In Kalenderwoche 40, also Anfang Oktober, startet alljährlich die neue Grippesaison – und erstmals dürfen sodann auch Apotheken in Baden-Württemberg Influenzaimpfungen anbieten. Möglich wird das im Rahmen eines Modellprojekts, für das der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) und die AOK Baden-Württemberg eine vertragliche Basis geschaffen haben. Die rechtliche Grundlage bildet hingegen das Masernschutzgesetz, das im März 2020 in Kraft trat.
Leichter Zugang zum Impfen
Insgesamt wählten AOK und LAV drei Modellregionen aus. Innerhalb dieser drei Modellregionen – Raum Mannheim, die Region Ostwürttemberg und der Raum Esslingen/Göppingen – dürfen alle Apotheken teilnehmen, die Mitglied im LAV sind. Doch auch für Nicht-Mitglieder gibt es die Möglichkeit zur Teilnahme, infomieren AOK und LAV in einer gemeinsamen Mitteilung. So könnten Nicht-Mitglieder des Verbands über die AOK Baden-Württemberg dem Modellversuch beitreten. Insgesamt könnten laut AOK und LAV etwa 360 Apotheken am Modellprojekt teilnehmen.
Die Auswahl dieser Regionen war nicht zufällig, wie AOK-Vorstandsvorsitzender Johannes Bauernfeind erläutert: „Wir haben uns angeschaut, wie gut Grippeschutzimpfungen bislang angenommen werden, und dabei sowohl ländliche als auch städtische Regionen in die Betrachtung einbezogen. Das Modellprojekt soll zeigen, ob die Bevölkerung dieses Angebot in der Apotheke annimmt und gegebenenfalls ähnlich gut akzeptiert, wie die in den vergangenen Monaten dort angebotenen Antigen-Schnelltests, sodass die Inanspruchnahme der Grippeschutzimpfungen in den Modellregionen steigt.“ LAV-Präsidentin Tatjana Zambo schließt sich diesem Gedanken an: „Dieser weitere, niedrigschwellige Zugang zur Grippeimpfung in öffentlichen Apotheken macht es den Menschen leichter, sich gegen Influenza impfen zu lassen.“
Man muss nicht dort wohnen
Bislang richtet sich das Impfangebot ausschließlich an Versicherte der AOK Baden-Württemberg, die volljährig sind. Die Krankenkasse trägt die Kosten der Impfung. Allerdings müssen die Versicherten nicht zwingend ihren Wohnsitz in der Modellregion haben. Versicherte anderer Krankenkassen und Privatversicherte können das Angebot im Rahmen des Modellprojektes nicht in Anspruch nehmen. Wer sich in der Apotheke impfen lassen möchte, sollte zum vereinbarten Termin seinen Impfausweis mitbringen.
Intensive Vorbereitung
Um Grippeimpfungen anbieten zu können, haben sich Apothekerinnen und Apotheker sich in den Sommermonaten in ärztlich geleiteten Impfseminaren intensiv vorbereitet. Die Inhalte der durch die Landesapothekerkammer angebotenen Schulungen sind mit dem Robert Koch Institut (RKI) und dem Paul Ehrlich Institut (PEI) abgestimmt. LAV-Präsidentin Zambo erklärt: „Zum Start des Projektes werden noch nicht alle Apotheken in den Modellregionen diese Leistung anbieten können. Die wichtigen und notwendigen Schulungen konnten Corona-bedingt erst sehr spät starten. So konnte die hohe Nachfrage nach dieser Qualifizierung noch nicht in allen Fällen abgedeckt werden.“ Wer wissen möchte, welche Apotheke am Modellprojekt teilnimmt und die Grippeschutzimpfung anbietet, erfährt dies auf der LAV-Seite.
Das Modellprojekt läuft drei Jahre und soll wissenschaftliche evaluiert werden. Dazu wird jede in einer Apotheke verabreichte Impfung anonymisiert dokumentiert.
Erst vor wenigen Tagen hat die Bundesapothekerkammer ihren Leitfaden zur Grippeimpfung aktualisiert und weist explizit darauf hin, dass Apotheker insbesondere auch zum Hochdosis-Grippeimpfstoff beraten sollen.
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