Welt-Alzheimer-Tag

Ein Arzneimittel gegen Alzheimer – warum die Suche so schwierig ist

Stuttgart - 21.09.2021, 15:15 Uhr

Wie darf man hinsichtlich Alzheimer in die Zukunft blicken? (x / Foto: Orawan / AdobeStock)

Wie darf man hinsichtlich Alzheimer in die Zukunft blicken? (x / Foto: Orawan / AdobeStock)


Die Alzheimer Forschung Initiative (AFI) setzt sich nach eigenen Angaben bereits seit dem Jahr 1995 dafür ein, dass Alzheimer heilbar wird. Doch dieses Ziel liegt, trotz der Neuzulassung von Aduhelm kürzlich in den USA, noch in weiter Ferne – wie die AFI zum heutigen Welt-Alzheimer-Tag erklärt. Warum ist das so?

Aducanumab in Aduhelm™ war das erste Alzheimer-Medikament seit fast zwei Jahrzehnten, das im Juni 2021 in den USA zugelassen wurde. Doch das war nicht der einzige Grund, warum in den Medien viel darüber berichtet wurde: Es war auch von Ungereimtheiten im vorausgegangenen Bewertungsprozess die Rede. Die DAZ berichtete darüber.

Mehr zum Thema

Trotz widersprüchlicher Studienergebnisse

FDA lässt Alzheimer-Antikörper Aducanumab zu

Zwar soll Aducanumab bald auch in Europa zugelassen werden, doch wie die Alzheimer Forschung Initiative (AFI) anlässlich des heutigen Welt-Alzheimer-Tags erklärte, sollten damit keine falschen Hoffnungen aufkommen. Der Wirkstoff beseitige zwar die sogenannten Amyloid-Plaques im Gehirn. Allerdings sei noch kein Nachweis erbracht worden, dass damit auch eine Verbesserung der kognitiven Leistung von Patient:innen einhergeht. „Aduhelm kann Alzheimer weder heilen noch stoppen“, erklärt die AFI.

Um eine passgenaue Therapie gegen die komplexe Alzheimer-Krankheit zu finden, müsse man zunächst einmal die Krankheit noch besser verstehen. In der Forschung geht man momentan davon aus, dass bei einer Art Kettenreaktion über 30 Jahre unterschiedliche Veränderungsprozesse schließlich zum Absterben von Gehirnzellen und zum Gedächtnisverlust führen. „Wir können schon kaum nachvollziehen, wie ein gesundes Gehirn arbeitet. Bei mehr als drei Nervenzellen verstehen wir nicht mehr, wie die Funktionsweisen und Wechselwirkungen im neuronalen Netz reguliert sind. Deshalb ist Alzheimer-Grundlagenforschung auch so wichtig“, sagt Professor Thomas Arendt, Leiter des Paul-Flechsig-Instituts für Hirnforschung der Universität Leipzig und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Alzheimer Forschung Initiative. Grundlagenforschung ist also wichtig. Allerdings nicht einfach.



Deutsche Apotheker Zeitung
redaktion@daz.online


Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.