vor dem Start

Pharmazie studieren im vierten Pandemie-Semester (Podcast)

Stuttgart - 23.09.2021, 07:00 Uhr

Hörsäle stehen seit dem Sommersemester 2020 weitestgehend leer. Nun sollen viele Pharmazie-Studienanfänger Vorlesungen wieder vor Ort besuchen können. (c / Foto: Nathan Dumlao / Unsplash)

Hörsäle stehen seit dem Sommersemester 2020 weitestgehend leer. Nun sollen viele Pharmazie-Studienanfänger Vorlesungen wieder vor Ort besuchen können. (c / Foto: Nathan Dumlao / Unsplash)


Studierende müssen während der Pandemie auf das Uni-Leben verzichten und auch die Motivation und Leistung können während der Fern-Lehre leiden. Daher wollen Universitäten Pharmazeut:innen im Wintersemester 2021 mehr Lehrveranstaltungen vor Ort ermöglichen. Doch im neuen DAZ-Podcast wird deutlich: Die ersten Schritte zurück zur Normalität sind vorsichtig. 

Eltern von Schulkindern und Studierende sind sich einig: Optimal ist das rein digitale Lernen nicht. Dennoch sieht das Pharmaziestudium seit dem Sommersemester 2020 so aus: Vorlesungen und Seminare werden online organisiert. Für Laborpraktika wurden Studierende in Kleingruppen eingeteilt, um Abstandsregeln einhalten zu können – zumindest dann, wenn die Universität über genügend Personal und Platz verfügt. Wenn nicht, wurde ein Teil der Praktika zur Theorie, indem Dozierende Lehrvideos und Übungsaufgaben anboten.

Viele leiden unter Motivationsproblemen, ihnen fehlt der Austausch mit Kommiliton:innen. Die Hürde, mit Fragen auf Dozierende zuzugehen, ist für viele Studierende online höher als bei Vorlesungen vor Ort. Manche Pharmazeut:innen vermissen die universitären Begegnungsräume, das Labor, den Hörsaal, die Mensa und die Bibliothek.

Im Oktober startet das Wintersemester 2021. Diesmal könnte vieles anders sein, denn die Impfquoten sind hierzulande gestiegen und die Inzidenzen gefallen. Erste Bundesländer wie Bayern erlauben Innenveranstaltungen für Genesene, Getestete oder Geimpfte ohne Kontaktbeschränkungen, solange in jenem Landkreis nicht zu viele COVID-19-Patienten ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Nach den Erleichterungen werden viele Dozierende wieder vor Ort lehren – zumindest teilweise. Oberste Priorität haben die Praktika. Sie sollen an den meisten Standorten wieder in vollem Umfang stattfinden. Für Erstsemester sollen viele Vorlesungen und Seminare wieder so stattfinden, wie vor der Pandemie. Während sich einige Studierende und Lehrende freuen, ihre Kommiliton:innen und Kolleg:innen wiederzusehen, sind andere skeptisch. Droht in diesem Winter wirklich keine neue Pandemie-Welle? 

Fest steht: Die Pandemie hat die Lehre an den Hochschulen nachhaltig geprägt. Studierende berichten, dass die Qualität der Online-Vorlesungen konsequent gewachsen sei. In einigen Formaten überwiegen die Vorteile, wie die räumliche Flexibilität, oder die Möglichkeit, nach dem eigenen Tempo zu lernen. Gegenüber der DAZ-Redaktion schätzt Gerd Bendas, Professor für pharmazeutische Chemie an der Universität Bonn: Definitiv wird ein Teil der Lehre auch in Zukunft digital bleiben.


Marius Penzel, Apotheker
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Podiumsdiskussion des BPhD zur digitalen Lehre

Über Bildung neu nachdenken

„Corona als Chance“ – Wie der Fachschaftsverband BPhD die Krise wahrgenommen hat

Lernen und Lehren während Corona

„Neue Normalität?“ – Der Unibetrieb aus Sicht der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft

Lernen und Lehren während Corona

„Aufbruch ins Ungewisse“ – Wie startete die Pharmazeutische Chemie ins Sommersemester 2020?

Lernen und Lehren während Corona

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.