Hochrechnungen zur Bundestagswahl

SPD vor der Union

Berlin/Stuttgart - 26.09.2021, 19:07 Uhr

(Foto: IMAGO / Rüdiger Wölk)

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Der Wahlabend verspricht zu einem echten Krimi zu werden. Einmal weil Union und SPD den Hochrechnungen von Infratest dimap zufolge Kopf an Kopf liegen, wobei die SPD aktuell dem Stimmenanteil nach die Nase vorn hat. Aber auch weil einer der größten Fürsprecher der Apothekerschaft, die Linke, um den Wiedereinzug in den Bundestag bangen muss. 

Der aktuellen Hochrechnung (Stand: 22:24 Uhr) von infratest dimap zufolge verbessert sich die SPD auf 25,9 Prozent (2017: 20,5 Prozent). Und wird somit stärkste Kraft. Die CDU/CSU fällt auf 24,1 (32,9). Die Grünen liegen bei 14,7 Prozent (8,9). Die FDP verbessert sich auf 11,5 Prozent (10,7). Die AfD kommt auf 10,4 (12,6). Die Linke landet der Hochrechnung zufolge bei 5,0 Prozent (9,2) und bangt somit um den Einzug in den Bundestag. In den Bundestag einziehen könnte die Partei aber auch, wenn sie unter der Fünf-Prozent-Hürde bleibt. Denn kann eine Partei mindestens drei Direktmandate gewinnen, so erhält sie auch dann Mandate gemäß ihrem Zweitstimmenanteil, wenn sie weniger als 5 Prozent der Zweitstimmen gewonnen hat (Grundmandatsklausel).

Die Hochrechnung der Forschungsgruppe Wahlen (Stand: 21:47 Uhr), auf die sich das ZDF bezieht, weicht davon allerdings leicht ab: Demnach kommt die SPD als stärkste Kraft auf 26 Prozent, die Union verbucht 24,5 Prozent der Wählerstimmen für sich und die Grünen liegen bei 13,9 Prozent. Es folgt die FDP mit 11,7 Prozent, die AfD mit 10,5 Prozent und die Linke muss mit 5,0 Prozent auch hier um den Einzug in den Bundestag bangen. 

Update 23:35: Die Linke hat dank mindestens drei Wahlkreis-Gewinnern den Einzug in den Bundestag wohl sicher. In Berlin zeichnen sich trotz Einbußen Direktmandate für Gregor Gysi (Wahlkreis Treptow-Köpenick) und Gesine Lötzsch (Lichtenberg) ab, die im Zwischenergebnis klar vor ihren Konkurrenten liegen. Im Wahlkreis Leipzig II liegt Sören Pellmann nach Auszählung fast aller Stimmen deutlich vor Paula Piechotta von den Grünen. 

Prognosen wegen Briefwählern unsicherer

Die Mehrheitsverhältnisse im Bundestag ändern sich damit deutlich. Die Sitzverteilung hängt aber unter anderem davon ab, ob es die Linke ins Parlament schafft. Wahlforscher weisen außerdem darauf hin, dass die 18-Uhr-Prognosen und auch die ersten Hochrechnungen wegen vieler Briefwähler, die separat ausgezählt werden, unsicherer sein könnten als früher.

Damit zeichnet sich eine komplizierte Regierungsbildung ab. Einzig denkbares Zweierbündnis wäre eine neue große Koalition, die aber weder SPD noch Union wollen. Deshalb dürfte es voraussichtlich zum ersten Mal ein Dreierbündnis im Bund geben. Rechnerisch sind mehrere Konstellationen möglich, entscheidend dürfte es dabei auf Grüne und FDP ankommen.

 


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