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PF-07321332 und Ritonavir
Pfizer-Tablette soll Ansteckung mit SARS-CoV-2 verhindern
Stuttgart - 01.10.2021, 17:15 Uhr
![Pfizer untersucht derzeit den Proteaseinhibitor PF-07321332 in Kombination mit Ritonavir zur Postexpositionsprophylaxe nach Kontakt mit einem SARS-CoV-2-Infizierten. (x / Foto:photographmd / AdobeStock)](https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/_Resources/Persistent/a/8/7/b/a87b8d9e28543ba66e6ecc845f72a6b5ab06f7c9/AdobeStock_333204764-4256x2395-637x358.jpeg)
Pfizer untersucht derzeit den Proteaseinhibitor PF-07321332 in Kombination mit Ritonavir zur Postexpositionsprophylaxe nach Kontakt mit einem SARS-CoV-2-Infizierten. (x / Foto:photographmd / AdobeStock)
Pfizer prüft eine Tablette zur Postexpositionsprophylaxe nach SARS-CoV-2-Kontakt. Der Proteasehemmer PF-07321332 wird in Kombination mit Ritonavir verabreicht und soll die Ansteckung mit SARS-CoV-2 verhindern. Die orale Gabe soll eine schnelle Postexpositionsprophylaxe ermöglichen.
Am besten ist die Prophylaxe, sodass man erst gar nicht erkrankt – das klappt bei Infektionskrankheiten durch Impfungen oder wenn man nach Kontakt schnell mit einer Postexpositionsprophylaxe reagiert. Nachdem Pfizer in Zusammenarbeit mit Biontech bereits einen Impfstoff gegen COVID-19 auf dem Markt hat, forscht das Unternehmen nun auch an einer Postexpositionsprophylaxe gegen COVID-19 und hat den Start einer weltweiten Phase-2/3-Studie bekannt gegeben. In EPIC-PEP (Evaluation of Protease Inhibition for COVID-19 in Post-Exposure Prophylaxis) untersucht Pfizer seinen neuartigen Proteaseinhibitor (PF-07321332) in Kombination mit niedrig dosiertem Ritonavir, der die Ansteckung von Erwachsenen mit SARS-CoV-2 verhindern soll, die mit einem Infizierten zusammenleben.
Vorteil: orale Anwendung
Pfizer zufolge ist der antivirale Kandidat für die orale Gabe entwickelt, was nach SARS-CoV-2-Kontakt eine einfache Verabreichung – ohne Krankenhausaufenthalt – ermöglicht.
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PF-07321332 blockiert laut Pfizer das „wichtigste Proteaseenzym“, das das Coronavirus zur Replikation benötigt. Die Kombination des Proteaseinhibitors mit Ritonavir soll den Abbau von PF-07321332 verlangsamen – ein Prinzip, das auch in der HIV-Therapie genutzt wird –, und dadurch die Wirkdauer von PF-07321332 verlängern.
Therapiedauer fünf oder zehn Tage
PF-07321332 habe bereits in präklinischen Untersuchungen ein „vielversprechendes“ Profil gezeigt. Phase-1-Ergebnissen vom März 2021 mit gesunden Erwachsenen zufolge ist PF-07321332 „sicher und gut verträglich“, teilt Pfizer mit. EPIC-PEP läuft nun als randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie und es sollen bis zu 2.660 gesunde Erwachsene aufgenommen werden. Dabei erhalten die Probanden, die im selben Haushalt wie eine bestätigt SARS-CoV-2-infizierte Person leben, entweder PF-07321332/Ritonavir oder Placebo zweimal täglich über fünf oder zehn Tage. Ziel der Studie ist es, Sicherheit und Wirksamkeit von PF-07321332 zu zeigen. Dafür muss eine symptomatische SARS-CoV-2-Infektion innerhalb von 14 Tagen nach Therapiebeginn verhindert werden.
Dritte Phase-2/3-Studie mit PF-07321332/Ritonavir
EPIC-PEP ist Teil des weltweiten klinischen Forschungsprogramms EPIC, im Rahmen dessen Pfizer im Juli bereits die Phase-2/3-Studie EPIC-HR (Evaluation of Protease Inhibition for COVID-19 in High-Risk Patients) gestartet hat, um Wirksamkeit und Sicherheit von PF-07321332/Ritonavir bei Teilnehmenden mit einer bestätigten SARS-CoV-2-Infektion und hohem Risiko für einen schweren Verlauf zu untersuchen. Im August begann zudem ebenfalls eine Phase-2/3-Studie, EPIC-SR (Evaluation of Protease Inhibition for COVID-19 in Standard-Risk Patients), die Wirksamkeit und Sicherheit bei SARS-CoV-2-Infizierten ohne Risikofaktoren für eine schwere COVID-19-Erkrankung belegen soll.
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