Aus für die Bürgertests

ABDA: Corona-Schnelltestangebot auf Praxen und Apotheken beschränken

Berlin - 08.10.2021, 15:15 Uhr

„Die Tests und Testzertifikate sollte es zukünftig nur noch in Gesundheitseinrichtungen, also vornehmlich in der Apotheke oder Arztpraxis, geben“, sagt ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. (s / Foto: IMAGO / Ralph Peters)

„Die Tests und Testzertifikate sollte es zukünftig nur noch in Gesundheitseinrichtungen, also vornehmlich in der Apotheke oder Arztpraxis, geben“, sagt ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. (s / Foto: IMAGO / Ralph Peters)


PoC-Antigen-Schnelltests auf SARS-CoV-2 sollte es künftig nur noch in Gesundheitseinrichtungen wie Apotheken und Praxen geben. Das fordert jetzt die ABDA. Andernfalls sei damit zu rechnen, dass das Testangebot wegen der sinkenden Nachfrage ausdünnt – denn nur, wenn in einer Institution genügend Tests nachgefragt würden, könnten sie zu akzeptablen Kosten angeboten werden. 

Das Ende der Bürgertests naht: Bereits ab dem kommenden Montag müssen die meisten Bürgerinnen und Bürger Antigentests auf SARS-CoV-2 selbst zahlen. Die ABDA fürchtet, dass durch die sinkende Nachfrage das Testangebot ausdünnen wird – und fordert eine Regeländerung: Geht es nach der Standesvertretung, sollten sie nur noch in Gesundheitseinrichtungen angeboten werden dürfen.

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Vorbild ist ein Vorstoß aus Hamburg. Dort dürfen ab dem 11. Oktober nur noch Praxen, Apotheken und Labore PCR- und Schnelltests auf SARS-CoV-2 anbieten. Das sei auch auf Bundesebene denkbar, meint die ABDA. „Die Tests und Testzertifikate sollte es zukünftig nur noch in Gesundheitseinrichtungen, also vornehmlich in der Apotheke oder Arztpraxis, geben“, sagt dazu ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening laut einer Pressemitteilung der Standesvertretung vom heutigen Freitag. „Erstens werden sie dort qualitätsgesichert durchgeführt. Zweitens würde die Konzentration auf diese Einrichtungen verhindern, dass viele von ihnen die Tests einstellen oder Selbstzahlern nur noch sehr teuer anbieten können“, erläutert Overwiening.

Für die Menschen, die noch nicht geimpft seien oder nicht geimpft werden könnten, brauche es weiterhin ein wohnortnahes Testangebot, betont die Präsidentin. Doch das Betreiben einer Teststelle sei wegen der Raum- und Personalkosten aufwändig. Nur wenn in einer Institution genügend Tests nachgefragt würden, könne das Angebot zu akzeptablen Kosten vorgehalten werden. „Hamburg hat den Weg eingeschlagen, dass Zertifikate nur noch von Gesundheitsinstitutionen wie Arztpraxen und Apotheken akzeptiert werden. Das wäre durchaus ein Modell für das gesamte Bundesgebiet. Wenn Apotheken ihr Testangebot zudem auf bestimmte Tageszeiten beschränken können, hilft das zusätzlich, die Kosten im Zaum zu halten.“

Im Frühsommer, als die Nachfrage am höchsten war, boten bundesweit rund 6.000 Apotheken auf dem Patientenportal www.mein-apothekenmanager.de Antigentests an. Derzeit sind es noch etwa 4.400 Betriebe. Overwiening: „Ich bin optimistisch, dass wir ein flächendeckendes Testangebot der Apotheken auch für die kommenden Monate aufrecht erhalten können – aber eben nur, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.“ 


Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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