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Neben Testzentren und Gesundheitsämtern
Lauterbach will in Apotheken gegen Corona impfen lassen
Auch wenn die Impfquoten offenbar höher sind als gedacht und möglicherweise 80 Prozent der Erwachsenen vollständig gegen Corona geimpft sind, eine Entwarnung bedeutet das nicht. Laut RKI müssen nämlich mindestens 85 Prozent der über 12-Jährigen einen vollständigen Impfschutz aufweisen, um das Infektionsgeschehen in Schach zu halten. Um die Impfquoten anzukurbeln, fordert SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach nun, unter anderem Apotheken in die Impfkampagne miteinzubeziehen.
Vergangene Woche wurde bekannt, dass nach einer neuen Auswertung des Robert Koch-Instituts unter den Erwachsenen offenbar bereits bis zu 84 Prozent mindestens einmal und bis zu 80 Prozent vollständig gegen COVID-19 geimpft sind und damit etwa 5 Prozent mehr als in der Meldestatistik erfasst. Die Impfkampagne sei „noch erfolgreicher als bisher gedacht“, sagte Gesundheitsminister Spahn (CDU) in Bezug auf die RKI-Auswertungen gegenüber der dpa. „Das gibt uns zusätzliche Sicherheit für Herbst und Winter. Wir wollen mit Umsicht und Vorsicht Schritt für Schritt zurück in Freiheit und Normalität.“ Die demnach nun erreichten Impfquoten machten es möglich, draußen auf Vorgaben etwa zum Tragen medizinischer Masken zu verzichten. In Innenräumen blieben Zugangsregeln für Geimpfte, Genesene und Getestete (3G) mit der Option für 2G nur für Geimpfte und Genesene wichtig – ebenso Hygieneregeln mit Abstand und Masken besonders in Bus und Bahn.
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Um sich entspannt zurückzulehnen, reicht die erreichte Impfquote aber anscheinend auch noch nicht. Um das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen, braucht es laut RKI eine Impfquote von mindestens 85 Prozent – allerdings nicht nur bei den Erwachsenen, sondern bei allen über 12-Jährigen. Bei über 60-Jährigen müssen sogar über 90 Prozent vollständig geimpft sein. Weil die Impfquoten aber aktuell kaum noch steigen, möchte SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach die Orte, an denen man sich impfen lassen kann, ausweiten. Dabei hat er Medienberichten zufolge auch Apotheken im Visier.
Lauterbach: Impfung in der Apotheke, Nachsorge beim Hausarzt
Gegenüber der „Welt am Sonntag“ sagte der Bundestagsabgeordnete, der gerade wieder sein Direktmandat verteidigen konnte: „Die Impfbereitschaft ist zum Erliegen gekommen. Um sie wieder anzukurbeln, brauchen wir dringend unkonventionelle Wege. Wir werden im Herbst und Winter steigende Fallzahlen haben und können es uns nicht leisten, weiterzumachen wie bisher. Die Zeit rennt uns davon.“ Lauterbach wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass mehrere Tausend Apotheken diese Saison Grippeimpfungen anbieten, es sollte daher in seinen Augen möglich sein, dort auch gegen COVID-19 zu impfen. Die Apotheker könnten dies bedenkenlos übernehmen, da es beim Impfvorgang selbst „so gut wie nie“ Komplikationen gebe, so der Mediziner. Sinnvoll ist laut Lauterbach dabei auch eine Kombinationsimpfung: „Linker Arm Grippeimpfung, rechter Arm COVID-Impfung“. Eine eventuelle Nachsorge sieht Lauterbach dem Welt-Bericht zufolge dann beim Hausarzt.
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