Bald neue Therapieoption?

Ozanimod überzeugt bei Colitis ulcerosa

Stuttgart - 22.10.2021, 09:15 Uhr

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa stellen die beiden Haupt­entitäten der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) dar. (s/ Foto: crevis / AdobeStock)

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa stellen die beiden Haupt­entitäten der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) dar. (s/ Foto: crevis / AdobeStock)


Zur Therapie der Colitis-ulcerosa steht vielleicht bald eine neue Therapieoption zur Verfügung: Ozanimod (Zeposia), das bereits zur Behandlung der Multiplen Sklerose zugelassen ist.

Ozanimod (Zeposia®) ist bereits zur Behandlung der Multiplen Sklerose zugelassen. Es handelt sich um einen Sphingosin-1-Phosphat-Rezeptor-Modulator, der über die Bindung an die Sphingosin-Rezeptoren vom Subtyp 1 und 5 die Einwanderung von Lymphozyten in Entzündungsherde hemmt. Nun steht er vielleicht bald als neue Therapieoption bei Colitis ulcerosa zur Verfügung.

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In einer multizentrischen Phase-III-Studie wurde Ozanimod an 1.012 moderat bis schwer erkrankten Colitis-ulcerosa-Patienten erprobt. Dafür bekam in der zehnwöchigen Induktionsphase randomisiert eine Kohorte doppelverblindet 1 mg Ozanimod oder Placebo, die zweite Kohorte bekam unverblindet 1 mg Ozanimod oder Placebo. 457 Patienten aus beiden Kohorten sprachen auf die Therapie an und wurden in der Erhaltungsphase bis Woche 52 erneut auf Ozanimod oder Placebo randomisiert. Es zeigte sich, dass unter Ozanimod die Remissionsrate sowohl in der Induktionsphase (18,4% vs. 6%) als auch in der Erhaltungsphase (37% vs. 18,5%) signifikant höher als unter Placebo war. In der Induktionsphase traten in beiden Gruppen ähnlich häufig Infektionen auf, in der Erhaltungsphase waren es mehr in der Ozanimod-Gruppe.

Die Studie wurde im Fachjournal „The New England Journal of Medicine“ veröffentlicht.


Marina Buchheit-Gusmão, Apothekerin
redaktion@daz.online


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