Kooperation mit gesund.de

Welche Daten bekommt Payback aus den Apotheken?

Stuttgart - 27.10.2021, 17:50 Uhr

Mehr als 30 Millionen Menschen in Deutschland nutzen Payback. Seit kurzem können Patient:innen, die über den gesund.de-Marktplatz rezeptfreie Arzneimittel und Gesundheitsprodukte in den Apotheken vor Ort bestellen, auch Payback-Punkte sammeln. (Bild: Gesund.de)

Mehr als 30 Millionen Menschen in Deutschland nutzen Payback. Seit kurzem können Patient:innen, die über den gesund.de-Marktplatz rezeptfreie Arzneimittel und Gesundheitsprodukte in den Apotheken vor Ort bestellen, auch Payback-Punkte sammeln. (Bild: Gesund.de)


Seit kurzem können Patient:innen, die über den gesund.de-Marktplatz rezeptfreie Arzneimittel und Gesundheitsprodukte in den Apotheken vor Ort bestellen, auch Payback-Punkte sammeln – ebenso wie bei Rewe, dm und vielen anderen. Darüber, welche Daten sie dabei Preis geben, machen sich viele vermutlich gar keine Gedanken. Wir haben bei gesund.de nachgefragt, was Payback eigentlich von den Kund:innen erfährt.

Mehr als 30 Millionen Menschen in Deutschland nutzen Payback. Das heißt, sie sammeln bei den verschiedenen Partnern Punkte – in der Regel einen pro umgesetztem Euro. Diese Punkte können sie dann gegen Prämien oder Bargeld einlösen, es gibt aber auch Karten mit Zahlungsfunktion, mit denen Punkte direkt beim Bezahlen eingelöst werden. Ein Punkt hat einen Gegenwert von einem Cent. Verbraucherschützer finden das in der Regel zu wenig. So schreibt beispielsweise die Verbraucherschutzzentrale in einem Beitrag vom Beginn dieses Jahres: „Rabatt- oder Bonuskarten bringen Verbrauchern oft nur magere Preisnachlässe. Den eigentlichen Nutzen ziehen die Unternehmen, denn die versprechen sich vor allem Kundendaten, die bares Geld wert sind.“

Doch welche Daten bekommt Payback eigentlich genau? Die Frage stellt sich auch vor dem Hintergrund, dass es beim neusten Payback-Partner, der von Phoenix und Noventi ins Leben gerufenen Apothekenplattform gesund.de, im weitesten Sinne um Gesundheitsdaten geht. Schließlich können Patient:innen, die über den gesund.de-Marktplatz rezeptfreie Arzneimittel und Gesundheitsprodukte in den Apotheken vor Ort bestellen, seit neuestem auch Payback-Punkte sammeln – Rezepteinlösung ist ausgenommen. Allen an gesund.de teilnehmenden Apotheken soll die Payback-Anbindung als Inklusivleistung angeboten werden – ohne zusätzliche Technik oder gesonderten Vertragsabschluss. Die Apotheken sollen insofern davon profitieren, als durch Payback Reichweite und Personalisierung miteinander verbunden werden. Außerdem erhofft man sich unter anderem auch, dass die Punkte in Kombination mit der Convenience, die die Plattform bieten soll, sammelaffine Kund:innen und deren Umsätze von den Versendern zurück in die Apotheken vor Ort locken.

gesund.de: Payback-Kundennummer und der Umsatz werden weitergegeben 

Auf die Frage, welche Daten Apothekenkund:innen preisgeben, wenn sie sich im Web auf gesund.de bei einem Kauf von rezeptfreien Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten dafür entscheiden, ihre Payback-Kundennummer anzugeben und Punkte zu sammeln, antwortet eine gesund.de-Sprecherin: „Wir legen dabei größten Wert auf den Schutz der Daten: Es werden lediglich die Payback-Kundennummer und der Umsatz weitergegeben – somit kann Payback die Punkte, die sich nach der Höhe des Umsatzes richten, auf die Kundennummer gutschreiben. Weitere Daten wie beispielsweise die gekauften Produkte oder andere personenbezogene Daten werden nicht weitergegeben. Wir haben sichergestellt, dass keine gesundheitsbezogenen Kundendaten weitergegeben werden und die Kunden dennoch von den Vorteilen in Form von Payback-Punkten profitieren können.“

Laut Verbraucherzentrale geht es übrigens nicht nur bei Gesundheitsprodukten den Kartenbetreiber nichts an, welche Ware im Einkaufskorb landet. Die Daten dürfen nur weitergeleitet werden, wenn der Kunde oder die Kundin ausdrücklich zustimmen. Das Fazit der Verbraucherschützer lautet: Wer beim Datenschutz auf Nummer sicher gehen will, sollte im Zweifel die Finger von Rabattkarten lassen.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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1 Kommentar

Das ist noch nicht alles

von Dörte Dillenburger am 27.10.2021 um 19:16 Uhr

Zur Kundenummer und dem Umsatz kommen noch Informationen über das Geschäft und den Ort des Einkaufs. Damit ergeben sich weitere Möglichkeiten, um zielgerichtet Werbung und Gutscheine an die Payback-Kunden zu versenden.

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