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Noweda-Generalversammlung
Mit dem Zukunftspakt den Versendern die Stirn zeigen
Zum zweiten Mal fand die Generalversammlung des genossenschaftlichen Pharmagroßhandels Noweda eG in Essen am vergangenen Mittwoch pandemiebedingt online statt. Und auch sonst war die Corona-Krise eines der beherrschenden Themen, insbesondere die großartigen Leistungen von Großhandel und Apotheken. Aber auch das E-Rezept und die Konkurrenz durch die Versender wurden ausführlich im Vorstandsbericht von Noweda-Chef Dr. Michael Kuck abgehandelt. Die gute Nachricht sei: „Wir sind vorbereitet.“
„Auch der letzte glühende Verehrer des internationalen Versandhandels sollte nun endlich verstanden haben, dass es ohne die Vor-Ort-Apotheken nicht geht“, konstatierte Noweda-Chef Dr. Michael Kuck in seinem Vorstandsbericht. Und forderte daher: „Unsere neue Regierung muss es als ihren fundamentalen Auftrag begreifen, die soziale Infrastruktur unserer beispielhaften Apothekenlandschaft mit allen Kräften zu schützen und zu fördern.“ Im Rahmen seiner Rede ging Kuck ausführlich auf die Leistungen der Apotheken und des Großhandels in der Corona-Krise ein. Die Monate ab Ostern hätten bei der Noweda – wie in den Apotheken – ganz im Zeichen der Impfstoffverteilung gestanden. Die IT arbeitete an den Wochenenden durch, in der Kommissionierung begann das stundenlange Verpacken in den Kühlzellen mitten in der Nacht.
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„Aber vor allem war und ist die Organisation der Impfstoffverteilung eines: Nämlich die Chance, einmal mehr zu zeigen, wie leistungsfähig, flexibel und resilient das dicht gesponnene Netz der Apotheken und des Großhandels ist – und das bei höchster Belastung“, resümierte Kuck. Dies gelte es, in die Öffentlichkeit zu tragen, weshalb die Noweda im Juli die Kampagne „Anpacken statt Einpacken“ gestartet habe.
Bei der Präsentation der Geschäftszahlen betonte Kuck, dass die Noweda – anders als einige Wettbewerber – nicht vom gleichzeitigen Boom des internationalen Versandhandels profitieren konnte: „Denn Noweda beliefert diese Versender bekanntlich nicht.“
E-Rezept: Evolution statt Revolution
Auch im weiteren Verlauf seiner Rede ging Kuck auf die Konkurrenz der Versender ein: Mit Blick auf das E-Rezept prognostizierte er, dass dessen gesetzliche Einführung am 1. Januar „keine Lawine auslösen wird, die die Apotheken überrollt“. Evolution statt Revolution werde die Marschrichtung sein. Klar sei: „Das ‚E-Rezept geht nicht mehr weg.“ Klar sei aber auch, dass das E-Rezept für die großen Versender die letzte Chance sei. Den Investoren werde seit Jahren versprochen, es seien nur noch wenige Schritte zur Profitabilität. „Aber seit genauso langer Zeit werden Jahr für Jahr weiter Millionen verbrannt“, so Kuck. Derart unter Druck stehend, werde es Werbekampagnen „in nie dagewesener Größenordnung“ geben. „Mindestens 10 Prozent Marktanteil sollen im Rx-Bereich erobert werden“ – was rechnerisch das Aus für rund 2.000 Apotheken bedeute.
Doch die gute Nachricht sei: „Wir sind vorbereitet.“ Da die Bestellplattform „IhreApotheken.de“, bereits seit zwei Jahren live am Markt sei, konnte sie kontinuierlich optimiert werden, ab Dezember gebe es sie als App zum Download in den App-Stores.
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