Resolution

Apothekerkammer Berlin für Corona-Booster in Apotheken

Stuttgart - 24.11.2021, 13:45 Uhr

Laut  Kammerpräsidentin Kerstin Kemmritz können aktuell fast 200 Berliner Apotheker:innen impfen. (Foto: Apothekerkammer Berlin)

Laut  Kammerpräsidentin Kerstin Kemmritz können aktuell fast 200 Berliner Apotheker:innen impfen. (Foto: Apothekerkammer Berlin)


Auch die Apotheker:innen in Berlin stehen bereit, die Impfkampagne zu unterstützen und in ihren Apotheken Auffrischungsimpfungen gegen COVID-19 zu verabreichen. Eine entsprechende Resolution hat die Delegiertenversammlung in der Hauptstadt am vergangenen Montag einstimmig beschlossen. Laut Aussage der Kammerpräsidentin Kerstin Kemmritz haben aktuell fast 200 Berliner Apotheker:innen das Impfzertifikat für Grippeschutzimpfungen, sind also in der Lage zu impfen.

Auffrischimpfungen gegen Corona in den Apotheken – ja oder nein? Während immer mehr Politiker:innen sich dafür aussprechen – in ihren Augen lässt sich nur so die Impfkampagne ausreichend schnell ausweiten –, ist die Apothekerschaft nach wie vor gespalten. Während ein Teil sofort dabei wäre, halten andere aus verschiedensten Gründen gar nichts davon. Auch einzelne Kammern und Verbände haben sich bereits zum Thema geäußert. So erklärte beispielsweise der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein, Thomas Preis, vor kurzem: „Jetzt zählt jede Booster-Impfung und das so schnell wie möglich. Hier sind sich alle Experten einig.“ Die Apotheken könnten in der aktuell zugespitzten Situation der Pandemie insbesondere auch bei der Durchführung der Auffrischimpfungen das Impfgeschehen beschleunigen, so Preis weiter. „Das fachliche Know-how haben allein in Nordrhein 1.000 Apotheker:innen in über 500 Apotheken.“ Auch in Hamburg und Schleswig-Holstein kamen bei den jeweiligen Kammerversammlungen erste verhaltene Ansätze zu Corona-Impfungen in Apotheken zur Sprache.

Ganz klar positioniert hat sich nun die Berliner Apothekerkammer. Bei der Delegiertenversammlung am vergangenen Montag wurde einstimmig eine Resolution mit folgendem Wortlaut verabschiedet.


Berliner Apothekerinnen und Apotheker sind bereit, die schnelle Immunisierung der Berlinerinnen und Berliner gegen das SARS-CoV-2-Virus niedrigschwellig durch ein zusätzliches Impfangebot für Auffrischungsimpfungen in Berliner Apotheken zu unterstützen.“


Apotheken könnten die bereits bestehenden Impfmöglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger in Impfzentren, im ambulanten Sektor und bei Betriebsärztinnen und Betriebsärzten durch ein besonders niedrigschwelliges Angebot sinnvoll ergänzen, wenn die dafür notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden, heißt es dazu in einer Mitteilung der Kammer. Durch das flächendeckende und wohnortnahe Angebot, mit dem Menschen in Berliner Kiezen erreicht werden können, könnte die Zahl der Auffrischungsimpfungen wirksam gesteigert werden. Präsidentin Kerstin Kemmritz weist darauf hin, dass der Bedarf an Booster-Impfungen riesig und deutlich größer als das derzeitige Impfangebot sei.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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