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COVID-19
BVDAK: 150.000 Impfungen pro Tag in Apotheken möglich
Viele namhafte Politiker:innen haben sich bereits für die COVID-19-Impfung in den Apotheken ausgesprochen, gestern stellten sich auch die Gesundheitsminister:innen der Länder hinter diese Idee. Der BVDAK nennt jetzt erstmals eine Hausnummer, in welcher Größenordnung die Apotheken zum Gelingen der Impfkampagne beitragen könnten: 150.000 Impfungen am Tag wären demnach möglich.
Heute kommen die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder erneut zusammen, um über mögliche Schritte zum Schutz der Bevölkerung in der Coronapandemie zu beraten. Teil der Gespräche könnten auch die COVID-19-Impfungen in den Apotheken sein: Einen entsprechenden Vorstoß der geschäftsführenden Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), dafür den Weg freizumachen, hatten die Landesfürsten vor knapp zwei Wochen noch zurückgewiesen. Schon heute könnten sie ihre Entscheidung revidieren – viele von ihnen sprachen sich zuletzt dafür aus, die Boosterimpfungen in die Apotheken zu holen. Gestern legten bereits die Gesundheitsminister:innen der Länder vor und fassten einen Beschluss, in dem sie impfende Apotheker:innen fordern.
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Doch welchen Beitrag könnten die Präsenzapotheken hierzulande tatsächlich leisten, um die Impfkampagne möglichst schnell voranzutreiben? Dazu legt jetzt der Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) erste Zahlen vor: Laut einer Pressemitteilung des Verbands vom heutigen Dienstag hat eine Blitzumfrage unter den Apothekenkooperationen ergeben, dass sich knapp die Hälfte der Mitgliedsapotheken grundsätzlich vorstellen können zu impfen. Das entspricht den Angaben zufolge etwa 5.000 Betrieben, wobei die meisten von ihnen noch nie geimpft haben.
Pro Apotheke seien durchschnittlich 30 Boosterimpfungen pro Tag vorstellbar, schätzt der BVDAK. „Damit kämen die Apotheken auf 150.000 Boosterimpfungen pro Tag“, heißt es in der Mitteilung – vorausgesetzt, es ist genügend Impfstoff vorhanden. Einen besonderen Vorteil sieht der Verband darin, dass insbesondere Apotheken auf dem Land die dort oft niedrige Impfquote anheben könnten. „Wegen des großen Ansturms auf die Arztpraxen in den Städten und Dörfern, bei dem sich zurzeit viel Unmut entlädt, wären die Wohngebiets-Apotheken eine niedrigschwellige Alternative.“
Pragmatismus statt Bürokratie
Wie leistungsfähig die Apotheken hierzulande sind, haben sie laut BVDAK bereits unter anderem beim Testen auf SARS-CoV-2 und dem Digitalisieren von Impfnachweisen unter Beweis gestellt. Und auch beim Impfen könnten sie einen wichtigen Beitrag leisten – diesbezüglich solle die Politik jetzt vorausschauend denken: „Wir nähern uns gedanklich sehr schnell einer allgemeinen Impfpflicht“, sagt BVDAK-Chef Stefan Hartmann. Zudem habe die südafrikanische Variante Omikron Deutschland bereits erreicht. „Die politischen Sitzkreise und endlosen Diskussionsrunden mit den immer gleichen Aussagen müssen ein Ende haben. Es ist die Zeit des konsequenten, aber pragmatischen Handelns gekommen“. Die Politik müsse in dieser nationalen Notlage ihre bisherigen Denk- und Beschlussmuster verlassen und kreative, zeitlich befristete Zwischenlösungen beschließen. An der Bürokratie dürfe eine Impfung mithilfe der Apotheker nicht scheitern, betont der BVDAK.
2 Kommentare
Impfungen in der Apotheke
von Chris am 01.12.2021 um 10:04 Uhr
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AW: Impfungen in der Apotheke
von Daniel am 01.12.2021 um 14:38 Uhr
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