DAZ-Adventsrätsel – Tag 9

Ein tödliches Gift

Stuttgart - 09.12.2021, 07:00 Uhr

 Wir suchen den Namen dieser bekannten Krimiautorin. (Foto: Electric Egg Ltd. / AdobeStock)

 Wir suchen den Namen dieser bekannten Krimiautorin. (Foto: Electric Egg Ltd. / AdobeStock)


Die Bittermandel hat es in sich. Nämlich bis zu 8,5 Prozent Amygdalin, ein cyanogenes Glykosid, aus dem durch Zerkauen Blausäure freigesetzt werden kann. Über die letale Dosis bei Erwachsenen gibt es in der Literatur unterschiedliche Angaben. Als Anhaltspunkt kann eine Mandel pro Kilogramm Körpergewicht angenommen werden, aber vermutlich reicht schon eine geringere Menge aus. 

Bittermandeln gehören als Bestandteil von Marzipan unbedingt auch in die Weihnachtsbäckerei. In der süßen Rohmasse liegt ihr Anteil bei 5 bis 12 Prozent. Dazu kommen noch süße Mandeln und Zucker. Damit der Genuss unbedenklich ist, wird das enthaltene cyanogene Glykosid Amygdalin durch Wässern oder Erhitzen (weitestgehend) entfernt. Aber nicht nur die Kerne von Prunus dulcis var. amara, sondern auch das Öl werden verwendet. Es verleiht beispielsweise Amaretto sein typisches Aroma.

Neben dem Gebrauch in der Küche wurde es früher in Form von Bittermandelwasser bei Hustenreiz, Übelkeit und Erbrechen eingesetzt. Die obsolete Anwendung beruhte auf der leicht anästhesierenden Wirkung. In den USA wurde das von Amygdalin abgewandelte Glykosid Laetril irreführend als Vitamin B17 angepriesen und zur Behandlung von Krebserkrankungen angeboten. Diese wirkungslose, aber potenziell toxische Therapie ist dort inzwischen gesetzlich verboten, aber im Internet kann man entsprechende Präparate leider immer noch finden.

Wird die Gewebestruktur der Bittermandel z. B. beim Zerkauen zerstört, kann durch das Enzymgemisch Emulsin, das Glucosidasen enthält, aus Amygdalin Blausäure gebildet werden. Bei einer leichten Vergiftung mit Blausäure kommt es unter anderem zu Kratzen im Hals, Speichelfluss, Erbrechen, Kopfschmerzen, Angst- und Schwächegefühlen. In schweren Fällen treten in kürzester Zeit Krampfanfälle, Bewusstlosigkeit, Atemlähmung und Kreislaufstillstand auf. Die toxische Wirkung beruht auf der Komplexbildung mit eisenhaltigen Enzymen. So wird die Cytochromoxidase inaktiviert, die Zellatmung blockiert und die ATP-Bildung gestoppt. Es kommt zu einer Lactatazidose und durch Energiemangel zu einer Lähmung des Gehirns und damit des Atemzentrums. Unbehandelt tritt der Tod innerhalb von 30 Minuten ein. Aufgrund seiner tödlichen Wirkung schaffte es die Blausäure nicht nur in die wissenschaftliche Literatur, sondern auch in Kriminalromane. Darum dreht sich auch die heutige Frage.

Frage: Welche Schriftstellerin, die auch mal in einer Apotheke gearbeitet hat, schrieb gerne über Giftmorde, unter anderem in ihrem Krimi „Blausäure“?

Die Antwort lautet:

Agatha Christie


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