COVID-19-Impfung in der Apotheke

Am Freitagnachmittag geht es los

Traunstein - 16.12.2021, 17:50 Uhr

Apotheker Robert Herold aus dem sächsischen Falkenstein will am morgigen Freitag die ersten 20 Patienten gegen COVID-19 impfen. ( Foto: privat)

Apotheker Robert Herold aus dem sächsischen Falkenstein will am morgigen Freitag die ersten 20 Patienten gegen COVID-19 impfen. ( Foto: privat)


Die Corona-Pandemie rast über das Land und die dringend notwendigen Impfungen verzögern sich vielfach aus Termingründen. Zwar dürfen nun auch die Apotheker impfen, aber die Rahmenbedingungen wie zum Beispiel zur Abrechnung sind weiter unklar. Doch darauf will Apotheker Robert Herold aus dem sächsischen Falkenstein nicht warten. Bereits am morgigen Freitag will er die ersten 20 Patienten gegen COVID-19 impfen.

Schon seit Beginn der Corona-Krise engagiert sich Robert Herold, Inhaber der Central-Apotheke im sächsischen Falkenstein, im Kampf gegen die Pandemie. Im März setzte er sich als Vater von vier Kindern dafür ein, in den Schulen Lollitests durchzuführen, um unnötige Schließungen zu vermeiden. In seiner Apotheke bietet er Schnelltests an. Und nun steht das Thema Impfen ins Haus. Während andere Apotheker noch abwarten, bis die Rahmenbedingungen geklärt sind, leistet Herold Pionierarbeit: Am morgigen Freitag ab 16 Uhr impft er. Für den Anfang hat er 20 Termine vergeben, drei Viertel davon sind Booster, bei einem Viertel handelt es sich um Erstimpfungen. Den Patienten, die zum Impfen kommen, sei entweder der Weg zum nächsten Impfzentrum zu weit oder sie wollten nicht in eine Arztpraxis gehen aus Angst, sich anzustecken, erklärt Herold im Gespräch mit DAZ.online.

Genehmigung der Landesdirektion liegt vor

Herold hat die „Aufnahme zur Tätigkeit als impfender Apotheker im Rahmen des § 20b Infektionsschutzgesetz vom 10.12.2021“ bei der Sächsischen Landesapothekerkammer und bei der Landesdirektion Leipzig angezeigt.  Von Letzterer liegt seit gestern eine Genehmigung vor. Seine Qualifikation hat er bei der in München ansässigen „FortbildungsAkademie-im-Netz“ erworben. Der Impfkurs, der 20 Lerneinheiten umfasst, ist von der Bundesapothekerkammer zertifiziert. Für die praktische Anwendung wurde Herold von einem Mediziner geschult.

Doch wie geht Herold nun konkret vor? Den Impfstoff bekommt er von seinem Großhändler. Dieser hat Dosen vorrätig, die nicht abgerufen wurden. Die Impfungen selbst finden in Räumlichkeiten außerhalb der Apotheke statt, wo es genügend Zimmer für die Anmeldung, die Durchführung der Impfung und eine Ruhemöglichkeit sowie sanitäre Einrichtungen und eine Küche gibt. Mit der Abrechnung wartet er ab, denn derzeit sei das, so Herold, noch ein „luftleerer Raum“. 

Und die Ärzte? Das ist offenbar vollkommen unproblematisch. „Das Impfen durch Apotheker ist keine Konkurrenz zu den Ärzten, sondern ein zusätzliches Angebot“, betont Herold. Und: „Meine beiden Ärzte im Haus befürworten das.“ Umgekehrt unterstützt er auch die Ärzte. Denn am kommenden Wochenende findet in Falkenstein  eine große öffentliche Impfaktion statt. Die 600 Termine in zwei Impflinien, die die beiden Ärzte angeboten haben, waren im Nu ausgebucht. Nun steigt Herold mit ein und dank seiner Mithilfe kann noch eine dritte Impflinie aufgemacht werden.


Dr. Christine Ahlheim (cha), Chefredakteurin AZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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2 Kommentare

Prima

von Thomas Kerlag am 17.12.2021 um 6:41 Uhr

Obwohl es so sein sollte, dass dieser Beruf mit Staatsexamen erstmal und endlich für seine Beratung bezahlt werden sollte muss ich sagen, solche Kerle braucht die Apothekerschaft

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Impfen

von ratatosk am 16.12.2021 um 18:36 Uhr

Man kann dem Kollegen nur Achtung zollen und viel Erfolg wünschen !

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

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