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Herausfoderung für die Logistik
Rechenspiele um Impfstoff-Nachschub
Für impfende Praxen, Apotheken und den Pharmagroßhandel kommen die unerfreulichen Ergebnisse der aktuellen Impfstoff-Inventur zur Unzeit. Bereits im ersten Quartal reichten die verfügbaren Mengen nicht, um die Booster-Impfkampagne wie geplant zu fahren, gab der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bekannt. Dabei stellt die zuletzt sprunghaft gestiegene Nachfrage nach Auffrischimpfungen die Organisatoren der Impflogistik, die Großhändler, schon heute vor erhebliche Probleme.
Die Nachfrage nach Impfungen zieht wieder an. Den Großhändlern bereitet das heute schon Kopfschmerzen. Nicht erst im Januar stockt der Nachschub. „Wir erleben eine deutlich erhöhte Nachfrage seit der zweiten Novemberhälfte“, informierte Anfang Dezember der Mannheimer Pharmahändler Phoenix und gab zu, diese aktuell nicht mehr vollständig bedienen zu können.
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„Bis zur letzten Dose“ lieferten die Mitgliedsunternehmen des Bundesverbands des pharmazeutischen Großhandels (Phagro) die verfügbaren Kontingente an Comirnaty® (Biontech/Pfizer) und Spikevax® (Moderna) aus, beteuert der Verband: Man sehe aber, dass Apotheken zuletzt weitaus mehr Comirnaty bestellten, als die Großhandelsunternehmen vom Bund erhalten, kritisierte der Phagro-Vorsitzende André Blümel.
Auch die niedergelassenen Ärzte sparten zuletzt nicht mit Kritik: Seit Wochen liefern sich Vertragsärzte, Großhandel und das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) einen bizarren Deutungsstreit um bestellte und tatsächlich verabreichte Impfstoffmengen. Der Bund könne die von den Praxen angeforderten Impfstoffmengen nicht liefern, schimpft der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen. Die bereitgestellte Menge reiche nicht, um alle Bestellungen des Großhandels zu bedienen, ließ auch die Phagro wissen.
Das Ministerium hingegen registrierte nach eigener Darstellung einen deutlichen Überschuss an bereitgestellten Vakzin-Dosen gegenüber den tatsächlich gemeldeten Impfungen. Für die Kalenderwochen 47 bis 50 bis zum 17. Dezember würden voraussichtlich knapp 18 Millionen Dosen Biontech und fast 25 Millionen Booster-Dosen von Moderna an die impfenden Stellen (Arztpraxen, Betriebsärzte, öffentlicher Gesundheitsdienst, Impfzentren und mobile Teams) ausgeliefert, informierte das Ministerium bereits im Vorfeld der Ministerpräsidentenkonferenz am 2. Dezember: Allein 3,3 Millionen Dosen von Biontech seien in den KW 45 bis 47 mehr ausgeliefert als verimpft worden: „Dieser Trend setzt sich fort.“
„Derzeit gibt es bei den Impfstoffherstellern keine Lieferschwierigkeiten,“ betonte ein BMG-Sprecher Anfang Dezember. Vertraglich zugesagte Mengen würden ausgeliefert. Zusätzlich habe das Ministerium in Absprache mit Biontech und Moderna sogar erreicht, dass Impfstofflieferungen vorgezogen werden.
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