Pandemie Spezial in der DAZ

Was wissen wir über Omikron?

Stuttgart - 17.12.2021, 09:15 Uhr

Was ist das beste Mittel gegen Virus-Varianten von SARS-CoV-2? Für Dr. Ilse Zündorf und Prof. Robert Fürst lautet die Antwort Impfen, impfen und nochmals impfen. Warum das so ist, lesen Sie in der DAZ. (b/Foto: Corona Borealis / AdobeStock)

Was ist das beste Mittel gegen Virus-Varianten von SARS-CoV-2? Für Dr. Ilse Zündorf und Prof. Robert Fürst lautet die Antwort Impfen, impfen und nochmals impfen. Warum das so ist, lesen Sie in der DAZ. (b/Foto: Corona Borealis / AdobeStock)


Omikron ist die neue SARS-CoV-2-Variante von öffentlichem Interesse. Wahrscheinlich ist, dass sich Omikron schnell ausbreitet und dass heute verfügbare Impfstoffe nicht so gut schützen wie gegen bisherige Varianten. Aber was bedeutet das und was können wir dagegen tun? Die DAZ-Autoren Ilse Zündorf und Robert Fürst ordnen ein.

Je öfter sich RNA-Viren (wie SARS-CoV-2) vermehren, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass zufällig Mutationen entstehen. Wenn ein Virus in einem Wirt sich in vielen Zyklen vermehren kann – etwa bei Immunsupprimierten –, steigt die Wahrscheinlichkeit nochmals. 

Dass also neue Mutationen auftreten, sei keine Überraschung, schreiben Dr. Ilse Zündorf und Prof. Dr. Robert Fürst in der aktuellen Ausgabe der Deutschen Apotheker Zeitung. Insbesondere seien neue Varianten nicht überraschend, wenn hierzulande und global große Impflücken klaffen.

Den vollständigen Artikel „Impfen, impfen impfen“ von Dr. Ilse Zündorf und Prof. Robert Fürst zur Virusvariante Omikron lesen Sie in der aktuellen Print-Ausgabe der Deutschen Apotheker Zeitung Nr. 50, S. 34.

Trotzdem überraschte Omikron die Wissenschaft. Denn es hat so viele Mutationen, dass es kein direkter Nachfahre bisher bekannter Varianten zu sein scheint. Von den mehr als 50 Mutationen Omikrons betreffen 32 das Spike-Protein des Virus. Das bereitet Sorge, weil sich Impfstoffe zur Prävention und monoklonale Antikörper zur Therapie von COVID-19 an den Spike-Proteinen orientieren.

In Ihrem DAZ-Beitrag ordnen Fürst und Zündorf Omikron ein. Die Erkenntnisse aus Südafrika zur Schwere der Omikron-Infektion und zur Ausbreitung lassen sich schlecht auf Deutschland übertragen. Denn die Menschen, die sich dort mit Omikron ansteckten, könnten zuvor oft schon eine oder sogar zwei SARS-CoV-2-Infektion gehabt haben.

Impfen, Boostern und Impfstoffe gerecht verteilen

Also blicken alle auf die Daten aus England. Dort sieht es nicht rosig aus. Am gestrigen Mittwoch verzeichnete England mit 78.610 Neuinfektionen den Tag der meisten neuen Fälle seit Anbeginn der Pandemie. 

Wie viele Infektionen von der Omikron-Variante herrühren, können Behörden nicht sagen. Auch ist noch nicht klar, wie schwer der COVID-19-Verlauf im Vergleich zu bisherigen Varianten ist. Klar ist jedoch, dass in London ein Großteil der Neuinfektionen auf die neue Mutante zurückgeht.

Sollten wir mit Panik reagieren? Zündorf und Fürst fassen zusammen: „Wahrscheinlich sind wir Geimpfte oder Genesene gegen Omikron deutlich schlechter geschützt, als gegen die bisherigen Virus-Varianten. Aber wir sind nicht völlig schutzlos.“

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Ein Schutzmechanismus bleibt häufig unerwähnt: die Reaktion der T-Zellen nach der Impfung. Diese könnte bei der Abwehr von SARS-CoV-2 eine große Rolle spielen. Die T-Zell-Antwort kann aber nur mit aufwendigen In-vitro-Assays untersucht werden – ein Test, der bislang nicht für den klinischen Alltag zur Verfügung steht. Daher wird es noch dauern, bis wir mehr über die T-Zell-Antwort Geimpfter oder Genesener nach Omikron-Infektionen wissen. 

Die effektivsten und nachhaltigsten Waffen gegen Virus-Varianten sind für Zündorf und Fürst: Impflücken schließen, Boostern und Impfstoffe global gerecht verteilen.


Marius Penzel, Apotheker
redaktion@daz.online


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