Eine wichtige Neuerung im Markt gab es zuletzt im Jahr 2016. Damals wurde für Hunde Dexmedetomidin (Sileo®) zur Linderung akuter Geräuschangst zugelassen – als erstes Fertigarzneimittel in dieser konkreten Indikation. „ Aufgrund § 56a, Abs. 2 AMG (Umwidmungskaskade) darf der Tierarzt beim Hund zur Linderung akuter Geräuschangst seitdem nur dieses einzige für diese Indikation und Tierart zugelassene Arzneimittel abgeben“, betont Tierärztin Sabine Wanderburg in einem noch immer aktuellen DAZ-Beitrag von 2018.
Dexmedetomidin ist laut Fachinformation ein potenter und selektiver α2-Adrenozeptorenagonist, der die Freisetzung von Noradrenalin hemmt, dadurch die Schreckreaktion modifiziert und so der Erregung entgegenwirkt. Im Handel ist Sileo® als verschreibungspflichtiges Gel (gebrauchsfertige Applikationsspritzen) zur oromukosalen Anwendung. „Die erste Dosis sollte verabreicht werden, wenn der Hund die ersten Anzeichen von Angst und Furcht zeigt oder der Besitzer einen für seinen Hund typischen Stimulus (z. B. Feuerwerk oder Donner) erkennt, durch den Angst und Furcht ausgelöst werden“, informiert der Hersteller auf seiner Website.
Hinweise zur korrekten Handhabung
Das Mittel erreicht seine volle Wirksamkeit nach 15 bis 60 Minuten. Bei Bedarf kann es bis zu fünfmal im Abstand von jeweils mindestens zwei Stunden gegeben werden. Mögliche Nebenwirkungen sind blasse Schleimhaut an der Applikationsstelle, Erbrechen und Harninkontinenz, bei Überdosierung Sedierung, Bradykardie, Blutdrucksenkung und Abnahme von Atemfrequenz und Körpertemperatur.
Voraussetzung für die Wirkung ist, dass das Gel in die Backentasche auf die Maulschleimhaut zwischen Lefze und Zahnfleisch aufgetragen wird. Auf der Internetseite www.sileodog.com/de wird die Anwendung Schritt für Schritt in einem Video demonstriert. Geben Sie den Webcode S8SS5 in die Suchfunktion hier auf der Website ein und Sie gelangen direkt zum Video.
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