Vorläufige Geschäftszahlen 2021

Trotz Einbruch bei Rx: Shop Apotheke knackt Umsatzschwelle von 1 Milliarde Euro

München - 11.01.2022, 10:45 Uhr

Die niederländische Shop Apotheke konnte ihren Umsatz kräftig steigern, trotz einem heftigen Einbruch bei Rx. (Foto: Shop Apotheke)

Die niederländische Shop Apotheke konnte ihren Umsatz kräftig steigern, trotz einem heftigen Einbruch bei Rx. (Foto: Shop Apotheke)


Der niederländische Arzneimittelversender Shop Apotheke Europe ist im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 erneut kräftig gewachsen und hat dabei die Umsatzschwelle von einer Milliarde Euro übersprungen. Beim Verkauf von Rx-Arzneimitteln musste der Konzern allerdings einen herben Dämpfer hinnehmen. Hier brach der Umsatz um ein Drittel ein. 

Es sind bislang vorläufige und ungeprüfte Geschäftszahlen für das vierte Quartal 2021 sowie das Gesamtjahr 2021, doch sie zeigen: Der niederländische Onlinearzneimittelhändler Shop Apotheke Europe, nach eigener Darstellung eine der „führenden und am schnellsten wachsenden Online-Apotheken in Europa“, legte im vergangenen Jahr beim Umsatz kräftig zu. Wie das Unternehmen jetzt mitteilte, erwirtschaftete der Konzern im Gesamtjahr 2021 einen Erlös von 1,06 Milliarden Euro gegenüber 968 Millionen Euro im Vorjahr. Damit hätte das Unternehmen sein selbst definiertes und im Verlauf von 2021 nach unten revidiertes Ziel eines Umsatzzuwachses von rund 10 Prozent knapp erreicht. Die Zahl der aktiven Kunden kletterte im Vergleich zu 2020 um 1,6 Millionen auf 7,9 Millionen.

Einbruch bei Rx-Verkäufen

Das Wachstum des vergangenen Jahres war allerdings nicht gleichmäßig verteilt. So legte das nach Umsatz größte Segment DACH, das die Geschäftsaktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz umfasst, gegenüber 2020 lediglich um 3,9 Prozent auf 847 Millionen Euro zu. Einen starken Einbruch verzeichneten hier gar die Rx-Verkäufe, die um 34,7 Prozent auf 143,3 Millionen Euro zurückgingen, wohingegen alle übrigen Kategorien um 18,1 Prozent auf 703,7 Millionen Euro wuchsen. Dahingegen stiegen die Erlöse im – allerdings deutlich kleineren – Bereich International mit den Ländern Frankreich, Belgien, Italien und den Niederlanden prozentual betrachtet deutlich stärker, nämlich um 39,6 Prozent auf 213,1 Millionen Euro.

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Die negative Entwicklung bei Rx ist für das Management besonders schmerzlich, da auf diesem Bereich die großen Wachstumsfantasien liegen. Vor allem die vor wenigen Wochen auf vorerst unbestimmte Zeit verschobene Einführung des E-Rezeptes soll diesen Geschäftsbereich nach den Plänen von Shop Apotheke in Zukunft kräftig ankurbeln.

Ein ähnliches Bild wie im Gesamtjahr 2021 zeigte sich auch im vierten Quartal des abgelaufenen Jahres. In den letzten drei Monaten legte der Umsatz gegenüber dem 3. Quartal 2021 um 21 Prozent auf 287,8 Millionen Euro zu. Gegenüber dem starken vierten Quartal des Vorjahres (2020) bedeutete dies ein zusätzliches Plus von 8,7 Prozent. Allerdings stand auch in den letzten drei Monaten 2021 einem schwachen Wachstum in der DACH-Region ein kräftiges Plus von 44,1 Prozent im Segment International gegenüber.

Feltens: Seit Sommer startklar für elektronisches Rezept

Stefan Feltens, Vorstandsvorsitzender von Shop Apotheke Europe, kommentierte die Zahlen laut der Pressemitteilung mit den Worten: „2021 haben wir erneut wesentliche Fortschritte bei der strategischen Weiterentwicklung von Shop Apotheke Europe zu einer kundenzentrierten E-Pharmacy-Plattform erzielt. Dazu zählen neben dem Ausbau der digitalen Gesundheitsservices und dem Roll-out unseres Same-Day-Delivery-Services Shop Apotheke Now! in Deutschlands Metropolregionen auch die Inbetriebnahme unseres neuen hochmodernen Logistikzentrums. Zuletzt haben wir im Dezember mit dem Launch unseres eigenen Marktplatzes in Deutschland einen bedeutenden Schritt zur Erweiterung unseres Sortiments … vollzogen. Und schließlich sind wir bereits seit letztem Sommer startklar für das elektronische Rezept in Deutschland.“

Den vollständigen Geschäftsbericht inklusive des Ergebnisses für das Geschäftsjahr 2021 will das Unternehmen am 2. März 2022 veröffentlichen.


Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Hier ist das Geld

von ratatosk am 11.01.2022 um 18:35 Uhr

1 Milliarde ! hier liegt das Geld, das haben auch unsere Politiker und unsere Ministerialen erkannt, wenn die was brauchen kommt es auch. Das mit dem fehlenden e-rezept lag einfach an der deutschen Unfähigkeit in Bürokratie und Politik, die hätten schon gerne geliefert, den so was gibt Abzüge bei den Gratifikationen. Wenn auch sonst nicht, für die rödeln die in den Ministerien sicher auch am Wochenende. In der Sache sogar zu verstehen, da nur solche Firmen die nötigen Anreize bieten können.

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AW: Hier ist das Geld, auch für Angestellte?

von Stefan Haydn am 12.01.2022 um 12:30 Uhr

Wieviel die wohl über Tarif zahlen? Ob die auch PKAs beschäftigen? Oder leistet man sich wie Amazon einfach Mitarbeiterausbeutung ohne Logistikvertrag?

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