Kleinkinder-Impfstoff noch in erster Jahreshälfte?

Corona-Impfstoff für Kinder von zwei bis fünf – Moderna erwartet im März Ergebnisse

Stuttgart - 13.01.2022, 12:15 Uhr

Ein Impfstoff in der Altersgruppe unter fünf Jahren wird derzeit mit Spannung erwartet. (Foto: Anke Thomass / AdobeStock)

Ein Impfstoff in der Altersgruppe unter fünf Jahren wird derzeit mit Spannung erwartet. (Foto: Anke Thomass / AdobeStock)


Während die Corona-Zahlen aufgrund der Omikron-Variante derzeit weltweit stark ansteigen, gibt es für Kinder unter fünf Jahren noch keine zugelassenen Impfstoffe. Könnte sich das noch in der ersten Jahreshälfte von 2022 ändern? Moderna erwartet im März Ergebnisse seiner klinischen Studien. 

Im Dezember berichtete die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) über ein Schreiben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Darin ging es hauptsächlich um die Booster-Impfung von Kindern ab zwölf, die rechtlich unabhängig von der STIKO-Empfehlung schon jetzt möglich ist. Lauterbach teilte laut KBV außerdem mit, dass Kinder unter fünf Jahren nach dem derzeitigen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht geimpft werden können: „Dies bedeutet, dass nach der Auskunft des Ministers im Falle einer Impfung eines unter 5-jährigen Kindes die staatliche Impfschadenshaftung nicht greift“, erklärte die KBV. 

Ein Impfstoff in der Altersgruppe unter fünf Jahren wird derzeit also mit Spannung erwartet. 

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Ebenfalls bereits im Dezember berichtete die DAZ, dass Biontech/Pfizer derzeit eine mögliche dritte Dosis für Kinder untersuchen – speziell zwischen zwei und fünf Jahren. Denn offenbar spricht diese Altersgruppe nicht so gut auf die Impfung an wie Jugendliche und Erwachsene ab 16 Jahren und wie Kinder zwischen sechs und 24 Monaten. 

Obwohl die Corona-Impfung mit Moderna in Deutschland von der STIKO derzeit nur ab 30-Jährigen empfohlen wird, ist schon länger bekannt, dass auch Moderna an COVID-19-Impfstoffen für die Kleinsten forscht. Jetzt hat der US-Hersteller Moderna mitgeteilt, im März mit den Ergebnissen seiner klinischen Studie zum Corona-Impfstoff für Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren zu rechnen. Falls die Daten und Gespräche mit der Aufsichtsbehörde positiv ausfielen, könnte Moderna sich dann für die Impfung um eine Notfallzulassung bemühen, hieß es am gestrigen Mittwoch.

Die anderen Hersteller eines mRNA-Impfstoffs, Biontech und Pfizer, hatten Mitte Dezember erklärt, sie rechneten damit, für die Altersgruppen von sechs Monaten bis zu fünf Jahren „im ersten Halbjahr 2022“ eine Notfallzulassung beantragen zu können. Viele US-Experten erwarten im Laufe des ersten Halbjahres eine Notfallzulassung für einen Impfstoff für Kleinkinder ab zwei Jahren.

Das Biontech/Pfizer-Präparat ist in Europa und den USA bereits für Kinder ab fünf Jahren zugelassen, der Impfstoff von Moderna nur in Europa trotz abweichender STIKO-Empfehlung ab zwölf. In den USA hat Moderna eine Notfallzulassung für die Altersgruppe von zwölf bis 18 Jahren beantragt. In Europa wurde schon ein Zulassungsantrag für die Impfung ab sechs eingereicht. 


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2 Kommentare

Korrektur

von Stefan Siebert am 13.01.2022 um 13:35 Uhr

...und nicht nur EIN Abdrucken...

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Werbesendung

von Stefan Siebert am 13.01.2022 um 13:18 Uhr

Verkommt die DAZ zum reinen Sprachrohr der Pharmaindustrie, oder wie soll man den Artikel werten?
Wie kann man diesen immer noch in der Forschung befindlichen Wirkstoff von Moderna an unschuldige Kinder verabreichen (Myokarditis vergessen?)
Da Corona für die Kleinsten in unserer Gesellschaft maximal mit einem Schnupfen einhergeht, bestehen nur rein monetäre Gründe, auch noch die letzte Bevölkerungsgruppe
hiermit zu beglücken.
Ich wünschte mir von der DAZ mehr kritische Begleitung und nicht nur kein Abdrucken der Essays der Pharmaindustrie.

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