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RKI-Expertin rät zur Influenza-Impfung
Ist die Grippesaison 2021/22 schon vorbei?
Viele Expertinnen und Experten rieten auch im vergangenen Herbst wieder eindringlich zur Grippeschutzimpfung, um dem Gesundheitssystem die Doppelbelastung durch Corona-Pandemie und Grippewelle zu ersparen. Bisher wurden nur wenige Influenzafälle registriert – ist die Gefahr also schon gebannt? Nein, meint RKI-Fachfrau Silke Buda und rät bisher Ungeimpften dazu, sich jetzt noch gegen Influenza immunisieren zu lassen.
Eine Grippeschutzimpfung kann aus Expertensicht auch in diesen Tagen noch ratsam sein – trotz bislang vergleichsweise niedriger Infektionszahlen. Der weitere Verlauf der Influenzasaison sei noch mit vielen Unwägbarkeiten verbunden, für Entwarnung sei es aber in jedem Fall zu früh, sagte Grippe-Expertin Silke Buda vom Robert Koch-Institut (RKI) auf dpa-Anfrage.
Bislang seien die wissenschaftlichen Kriterien für den Beginn der Grippewelle in Deutschland zwar nicht erfüllt. Dass sich der Erreger aber in den kommenden Wochen noch verstärkt ausbreitet, ist Buda zufolge nicht ausgeschlossen. „Es ist noch nicht zu spät für Impfwillige, sich die Grippeschutzimpfung geben zu lassen. Im Gegenteil, in der derzeit unklaren Situation wäre es sogar besonders gut“, sagte Buda.
Auch Apotheken impfen vielerorts gegen Grippe
In der Regel beginnen saisonale Grippewellen nach dem Jahreswechsel, der Höhepunkt wird häufig Ende Februar, Anfang März erreicht. Vor diesem Hintergrund wird normalerweise ab dem Herbst geimpft. Seit der Saison 2020/21 dürfen auch Apotheker:innen Menschen gegen Influenza immunisieren. Voraussetzung ist, dass sie sich in einer Region befinden, für die zum Beispiel der örtliche Apothekerverband mit einer Krankenkasse ein solches Modellprojekt vereinbart hat. Deutschlandweit sind laut ABDA-Information etwa 2.600 Apothekerinnen und Apotheker bereits dafür geschult (Stand: Ende November 2021), inzwischen dürften es schon deutlich mehr sein.
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Buda betont, wie wichtig die Grippeimpfung gerade in diesen Zeiten ist. „Die Besonderheit in dieser Saison ist, dass ein größerer Teil der Bevölkerung wegen der ausgefallenen Grippesaison 2020/21 nicht durch eine natürliche Infektion geboostert wurde. Dadurch lässt sich weniger gut abschätzen, was passieren wird.“ Beim RS-Virus zum Beispiel, das kleineren Kindern gefährlich werden kann, habe sich seit dem Spätsommer 2021 eine ungewöhnlich starke Verbreitung gezeigt, auch unter dem Einfluss der Pandemie und der Kontaktbeschränkungen.
Vorteilhaft sei in jedem Fall, dass die Abstands- und Hygieneregeln zum Schutz vor Corona auch die Ausbreitung der Influenza hemmen, sagte Buda. „Auch die Maske hilft gegen alle Erreger von Atemwegserkrankungen.“ Sie hoffe auch vor diesem Hintergrund, dass es nicht zu einer zu starken Grippewelle diesen Winter komme, sondern dass das Infektionsgeschehen langsam wieder in das übliche saisonale Muster übergehe.
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