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Ergebnis der DAZ-Umfrage
Mangelnde Vergütung bremst Apotheken bei PCR-Tests aus
Nur 30 Euro je PoC-PCR-Test bekommen Apotheken – viel zu wenig, meint nicht nur die ABDA. Das Ergebnis einer DAZ-Umfrage zeigen: Viele wären bereit, solche Tests anzubieten, wenn die Vergütung stimmen würde.
Die Apotheken hierzulande haben im Zuge der Pandemiebekämpfung bereits viele zusätzliche Aufgaben übernommen. Seit kurzem dürfen sie auch PoC-PRC-Tests (korrekt im Sinne der TestV: per NAT, Nukleinsäure-Amplifikationstechnik) auf Staatskosten anbieten. Das Ergebnis einer DAZ-Umfrage legt nahe, dass viele dazu bereit wären – Hemmschuh ist aber die Vergütung, die derzeit kaum die Materialkosten abdeckt.
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Pro Test bekommen die Apotheken gemäß Coronavirus-Testverordnung 30 Euro. Die ABDA hatte seinerzeit in ihrer Stellungnahme zum Entwurf für eine entsprechende Anpassung der Verordnung betont, dass die Betriebe für diesen Preis keine PoC-PCR-Tests anbieten können. „Allein die erforderlichen Verbrauchsmaterialien pro Test kosten nach überschlägiger Recherche bei marktüblichen Anbietern ca. 35 Euro“, schrieb die Standesvertretung. „Hinzu kommen noch die Kosten für die PCR-Testgeräte (Kauf oder Miete) sowie der administrative und personelle Aufwand für die Testdurchführung.“ Nicht ohne Grund würden ärztlicherseits für Selbstzahler momentan für PCR-Testungen regelmäßig Preise von mehr als 70 Euro aufgerufen.
Der Überlegung mancher Kolleginnen und Kollegen, zu den 30 Euro noch einen Aufschlag von der zu testenden Person zu verlangen, erteilte die ABDA wenig später eine Absage, wie die DAZ berichtete. Die Folge: Kaum eine Apotheke bietet aktuell PoC-PCR-Tests auf Staatskosten an. Gerade einmal 5 Prozent (12 von 250) der Teilnehmenden gaben in einer nicht repräsentativen Umfrage der DAZ an, auch nach den Vorgaben der Testverordnung auf SARS-CoV-2 zu testen. Jede fünfte Apotheke (20 Prozent) testet demnach nur auf Selbstzahlerbasis und 15 Prozent kooperieren mit einem Labor, nehmen also nur den Abstrich und schicken die Probe dann ein. Der Rest (60 Prozent) bietet gar keine PCR-Tests an.
Dabei ist vonseiten der Apothekerschaft deutlich mehr Potenzial vorhanden, als aktuell ausgeschöpft wird: Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden (54 Prozent) gab an, grundsätzlich bereit zu sein, auch Tests im Sinne der Testverordnung anzubieten, sofern es dafür eine angemessene Vergütung gäbe.
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