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Siofor XR
Metformin jetzt auch mit verzögerter Freisetzung
Metformin ist nach wie vor das Mittel der ersten Wahl bei Typ-2-Diabetes. Nun steht der Wirkstoff auch als Retardformulierung zur Verfügung. Damit kann die gesamte Tagesdosis, sofern sie nicht über 2000 mg liegt, auf einmal eingenommen werden. Der Hersteller Berlin Chemie sieht sein Präparat Siofor XR daher als Alternative für nicht adhärente Patienten:innen.
Die Wirkung des Biguanids Metformin basiert auf einer verbesserten Insulinwirkung, unter anderem auf die Leber. Außerdem wird die Insulinempfindlichkeit der Muskulatur verbessert und es kommt zur Verbesserung der peripheren Glukoseaufnahme und -verwertung. Das Hypoglykämierisiko ist aufgrund der nicht-insulinausschüttenden Wirkung auf Placeboniveau, zudem verursacht es keine Gewichtszunahme. Unter Berücksichtigung der Kontraindikationen gilt das Nutzen-Risiko-Verhältnis nach wie vor als positiv, Metformin wird daher als First-Line-Therapie bei Patienten:innen mit Typ-2-Diabetes nach Ausschöpfung der nicht-medikamentösen Basistherapie eingesetzt. Die Einnahme erfolgt ein- bis dreimal täglich nach dem Essen.
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Nun steht der Klassiker auch als Retardfomulierung zur Verfügung – Siofor XR von Berlin Chemie. Die erlaubt es, Tagesdosen bis 2000 mg nur einmal täglich, abends einzunehmen – allerdings weiterhin in Form von mehreren Tabletten. Das neue Präparat ist in den Wirkstärken 500 mg, 750 mg und 1.000 mg erhältlich.
Einmalige Dosierung soll Adhärenz steigern
Der Wirkstoff Metforminhydrochlorid ist bei Siofor®-XR- Retardtabletten – XR steht für extended release – in eine Matrix eingebettet. Im Gastrointestinaltrakt bildet sich eine Gelschicht, durch die der Wirkstoff sehr langsam diffundiert. Während bei einer schnell freisetzenden Metformin-Formulierung bereits nach 30 Minuten mehr als 80 Prozent des Wirkstoffs freigesetzt sind, wird diese Wirkstoffmenge bei der Retardtablette über zehn Stunden abgegeben. Der Hersteller Berlin Chemie sieht aufgrund der Möglichkeit der einmaligen Einnahme sein Präparat als Alternative für nicht adhärente Patienten:innen. Die Firma verweist dabei auf eine Subanalyse einer schottischen retrospektiven Beobachtungsstudie. Dort konnte demnach bei 40 Patient:innen mit unterdurchschnittlicher Adhärenz, die von einem schnell freisetzenden Metformin mit zweimal täglicher Einnahme auf ein Metformin mit Retardformulierung umgestellt wurden, nach der Umstellung eine signifikante (p<0,0001) Adhärenzsteigerung von 62 Prozent auf 81 Prozent mit positiver Wirkung auf die glykämische Kontrolle erzielt werden, heißt es.
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