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Ökotest
Lippenpflegestifte mit Sonnenschutz besser ohne Titandioxid?
Titandioxid ist in Verruf geraten, doch als Lichtschutzfaktor ist es noch weit verbreitet. Ökotest hat Lippenpflegestifte mit Sonnenschutz geprüft – welche verzichten bereits auf Titandioxid und wie schneiden Eucerin und Ladival aus der Apotheke ab?
Zugegeben: Die Fläche, die mit Lippenpflegestiften in Kontakt kommt – und über die damit potenziell schädliche Stoffe aufgenommen werden können –, ist klein verglichen mit der Gesamtkörperoberfläche. Dennoch will Ökotest weder bedenkliche UV-Filter – zu denen zählen die Verbraucherschützer Octocrylen – noch halogenorganische Verbindungen, Paraffine oder Titandioxid in Lippenpflegestiften sehen. Immerhin wird ein Teil der Lippenpflege stets auch verschluckt, bis zu 57 mg könne die orale tägliche Dosis betragen, meint Ökotest.
Zeit also, um den Inhaltsstoffen von Lippenpflegestiften mit UV-Schutz auf den Zahn zu fühlen und diese gründlich zu checken: 21 Stifte prüfte Ökotest, darunter auch Produkte aus Apotheken – wie Bepanthol Lipstick SPF 30, Echinacin Lipstick Madaus Care + Sun LSF 20, Eucerin Lip Activ LSF 15, Frei Öl Hydrolipid Hydro Lipstick LSF 50, Ladival Aktiv UV-Schutzstift 30, La Roche-Posay Anthelios XL Stick, SPF 50+ und Siriderma Sun Lippenbalsam Sensitiv LSF 30.
Wer ist Testsieger bei der Apotheken-Lippenpflege?
Als Testsieger unter den in Apotheken erhältlichen Produkten geht der Lipstick von Frei Öl mit Note „gut“ vom Platz: Keine bedenklichen chemisch-organischen UV-Filter, stattdessen setzt Frei Öl auf Zinkoxid und verzichtet zudem auf Plastikverbindungen oder sonstige zu bemängelnden Inhaltsstoffe. Kritik übt Ökotest jedoch an der Verpackung – der Umkarton sei überflüssig –, auch vermisst Ökotest Empfehlungen zum Sonnenschutz und die Deklaration „nano“ beim Lichtschutzfilter Zinkoxid. So fordert die Kosmetik-Verordnung bei einem Gehalt von mindestens 50 Prozent Nanopartikeln bei Zinkoxid (oder Titandioxid), dass die Hersteller dies sodann ausweisen.
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Besser als Frei Öl schneiden mit „sehr gut“ nur die Produkte von Annemarie Börlind, Kaufland, Euco und Rossmann ab – sie verzichten auch bedenkliche chemische UV-Filter und Titandioxid –, während halogenorganische Verbindungen Lippenpflegestiften von Müller und Rewe sowie Siriderma nur die Bewertung „befriedigend“ verschaffen.
Auf Naturkosmetik bei UV-Lippenpflege besser verzichten?
Wer nun denkt, mit Naturkosmetik bei Lippenpflegestiften mit UV-Schutz nicht daneben liegen zu können, sollte vorher die ausführliche Bewertung von Ökotest dazu lesen. Denn: Die von Ökotest geprüften Naturkosmetik-Stifte von dm und EcoCosmetics enthalten zwar keine bedenklichen chemischen Lichtschutzfilter, aber die höchsten Mengen an Titandioxid. Letzteres hat Ökotest auf seine neue „Schwarze Liste“ gesetzt – noch beim letzten Lippenpflegestift-Test aus dem Jahr 2019 hatten die Verbraucherschützer Titandioxid nicht abgewertet. Allerdings: Das war, bevor die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA) Titandioxid als möglicherweise erbgutschädigend bei oraler Aufnahme über Lebensmittel einstufte. Titandioxid in Lebensmitteln sei nicht sicher, zwar sei eine erbgutschädigende Wirkung nicht bewiesen, aber auch nicht auszuschließen. „Darum sollte auch Lippenpflege in unseren Augen vorsorglich auf Titandioxid verzichten“, findet Ökotest. Aus diesem Grund bewertet Ökotest Naturkosmetik-Lippenpflege nur mit „befriedigend“ bis „ausreichend“.
1 Kommentar
Titandioxid ist auch in Schutzmasken.
von Wende am 01.02.2022 um 12:52 Uhr
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