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Daten aus Israel zeigen doppelten Impfeffekt
Corona-Impfung reduziert auch das Long-COVID-Risiko
Bei Long-COVID bleiben Wochen nach der Infektion Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Kurzatmigkeit bestehen oder treten neu auf. Auch Erkrankte mit mildem oder asymptomatischem Verlauf kann es treffen. Dass eine COVID-19-Impfung nicht nur vor einem schweren Erkrankungsverlauf schützen, sondern auch das Risiko für Long-COVID reduzieren kann, zeigen neue Daten aus Israel.
Wissenschaftler rund um Michael Edelstein der Bar-Ilan Universität Safed in Israel haben untersucht, inwiefern eine COVID-19-Impfung das Auftreten von Post-COVID-Symptomen beeinflusst. Sie fanden heraus, dass nach zweimaliger Immunisierung die meisten Langzeit-Symptome 50 bis 80 Prozent seltener auftreten und veröffentlichten ihre Ergebnisse auf dem Preprint-Server medRxiv.
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Für ihre Studie luden sie alle Erwachsene ab 18 Jahren, die sich einem PCR-Test unterzogen, zu einer Online-Befragung ein. Die Teilnahme erfolgte unabhängig vom Ergebnis des PCR-Tests. Die Forscher fragten darin nach den Beschwerden, unter denen Teilnehmer bei der initialen COVID-19-Diagnose litten, sowie welche Symptome gegenwärtig zum Zeitpunkt der Befragung vorlagen. Zusätzlich erhoben sie den Impfstatus, Basisinformationen zur Gesundheit (Body-Mass-Index, chronische Erkrankungen) und soziodemografische Daten wie Alter, Geschlecht, Einkommen und Bildungsstand. Zwischen März 2020 und November 2021 konnten die Wissenschaftler so 951 infizierte und 2.437 nicht-infizierte Teilnehmer für die Studie rekrutieren. Von den Infizierten waren 637 (67 %) geimpft.
35 Prozent der Befragten gaben an, sich nicht vollständig von der Infektion erholt zu haben. Am häufigsten klagten sie über Fatigue (22%), Kopfschmerzen (20%), Schwäche in Armen oder Beinen (13%) und persistierende Muskelschmerzen (10%). Befragt nach sieben der zehn häufigsten Long-COVID-Symptome berichteten Infizierte, die zuvor mindestens zwei Impfdosen des mRNA-Vakzins von Biontech/Pfizer erhalten hatten, 54 bis 82 Prozent seltener über diese Krankheitszeichen. Hatten sie hingegen nur eine Impfdosis erhalten, konnten die Forscher diese Assoziation nicht mehr feststellen. Dies könnte aber darauf zurückzuführen sein, dass es sich meist um eine Auffrischungsimpfung nach bereits vorangegangener Infektion handelte.
Wie gut schützt die Impfung vor Long-COVID?
Da die berichteten Beschwerden von Long-COVID sehr unspezifisch sind, verglichen die Wissenschaftler im zweiten Schritt außerdem die Symptome von geimpften Infizierten gegenüber Patienten ohne vorherige COVID-19-Erkrankung. Interessanterweise konnten sie dabei keinen Unterschied in der Häufigkeit der Beschwerden feststellen. Long-COVID-Symptome traten bei geimpften Infizierten also nicht häufiger auf als bei Personen ohne COVID-19-Anamnese.
Die Autoren räumen ein, dass die Teststärke leider nicht ausreichte, um Unterschiede je nach Altersklasse festzustellen. Zudem repräsentiert die Kohorte eher milde Verläufe, denn nur wenige Studienteilnehmer mussten im Krankenhaus behandelt werden. Die Ergebnisse lassen sich daher nicht auf schwere Verläufe übertragen. Leider erlauben sie – bedingt durch die Einschlusskriterien – auch keine Aussage über eine mögliche Schutzwirkung der Impfung bei Kindern, bei denen die Impfung vor allem auf die Prävention von Langzeitfolgen abzielt.
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