Update: Infobroschüre der TH Münster Version 2.0

So können FFP2-Masken privat wiederverwendet werden

Stuttgart - 15.02.2022, 09:15 Uhr

Wenn eine FFP2-Maske für sieben Tage an einer Wäscheleine aufgehängt wurde, darf sie wiederverwendet werden. Diese und weitere Hinweise gibt eine Handlungsempfehlung der TH Münster. (c / Foto: imago images / photonews.at)

Wenn eine FFP2-Maske für sieben Tage an einer Wäscheleine aufgehängt wurde, darf sie wiederverwendet werden. Diese und weitere Hinweise gibt eine Handlungsempfehlung der TH Münster. (c / Foto: imago images / photonews.at)


FFP2-Masken sind Einmalprodukte. Privat lässt sich jedoch beobachten, dass die Masken häufig mehrfach verwendet werden. Eine (aktualisierte) Handlungsempfehlung der FH Münster erklärt für den Privatgebrauch drei Methoden zur Wiederaufbereitung – damit das Wiederverwenden möglichst sicher ist. 

Auch wenn die zu Beginn der Pandemie herrschenden Versorgungsengpässe und damit einhergehenden hohe Preise bei FFP2-Masken mittlerweile überwunden sind, sind die Kosten für Masken immer noch im Geldbeutel spürbar. In einem offiziellen Flyer der Fachhochschule Münster gibt es deshalb seit einiger Zeit Hinweise dazu, wie man FFP2-Masken potenziell wiederverwenden kann. Dort werden drei Verfahren mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen aufgeführt.

So viel vorweg: Keines davon bietet absolute Sicherheit. Zudem gilt für alle Verfahren, dass immer nur eine personenbezogene Wiederverwendung der Masken in Betracht kommt. Denn jeder Träger hinterlässt auf der Maske seine eigenen Erreger. Diese können mit den im Folgenden beschriebenen Verfahren nicht vollständig inaktiviert werden.

Backofenthermometer notwendig

Für SARS-CoV-2 haben Untersuchungen mittlerweile gezeigt, dass das Virus erst bei Temperaturen von 80 °C und einer Einwirkzeit von einer Stunde sicher auf und im Maskenmaterial inaktiviert werden kann. Diese Temperatur soll weder unter- noch überschritten werden. Denn höhere Temperaturen können die Filterleistung und Stabilität der Maske beeinträchtigen, heißt es. Niedrigere – wie etwa das Trocknen auf der Heizung – können das Keimwachstum sogar fördern. 

80 °C trockene Hitze bei Ober- und Unterhitze über 60 Minuten

Dieses Verfahren ist ungeeignet für formstabile FFP2-Masken (Körbchenmodell) und Masken mit Atemventil. Wenn Sie sich für das Verfahren der trockenen Hitze entscheiden, müssen Sie die Masken mindestens einen Tag an der Luft trocknen, bevor Sie diese in den Backofen geben.

  • Belegen Sie außerhalb des Backofens den sauberen Backofenrost mit Backpapier. Legen Sie die trockene Maske und ein Braten- bzw. Backofenthermometer auf das Backpapier.
  • Stellen Sie den Backofen auf 80 °C Ober- und Unterhitze. Nach der Vorheizzeit schieben Sie den Rost samt Maske(n) in den Ofen.
  • Die Masken sind 60 Minuten im geschlossenen Ofen zu belassen, ohne diesen zwischendurch zu öffnen! Sie sollten den Ofen nicht unbeobachtet lassen.
  • Stellen Sie den Ofen nach 60 Minuten ab und lassen Sie die Maske anschließend auf dem Rost außerhalb des Backofens abkühlen.

Der gesamte Aufbereitungsvorgang darf nur fünf Mal erfolgen, dann sind die Masken im Hausmüll zu entsorgen.

Das ist in der Praxis außerdem insofern relevant, als Probemessungen in verschiedenen Backöfen gezeigt haben, dass bei 80 °C-Einstellung zeitliche Temperaturschwankungen zwischen 65 °C und 135 °C auftraten. Die richtige Temperatur ist also mit einem Backofenthermometer zu ermitteln.

Temperaturen von über 100 °C sollten auch kurzfristig nicht überschritten werden. Zudem ist auf ausreichend Abstand der Masken zu Ober- und Unterboden des Ofens zu achten (ca. 10 cm). Kleine Öfen sind deshalb ungeeignet. 



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


Nadine Sprecher, Apothekerin, Redakteurin PTAheute.de
redaktion@daz.online


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