FUTUREPHARM

„Auf jeden Fall gehen Nachhaltigkeit und Apotheke zusammen!“

21.02.2022, 07:00 Uhr


Das Thema Nachhaltigkeit spielt in immer mehr Bereichen eine Rolle. Sei es Konsum, Nahrungsmittel oder Reisen – die Nachfrage und somit auch das Angebot von nachhaltigen Varianten steigt. Doch wie ist das eigentlich in Apotheken? Können die auch nachhaltig(er) arbeiten? Und wenn ja, wie? Diese Frage beantwortet Esther Luhmann (Pharmacists for future), Herausgeberin des im Deutschen Apotheker Verlag erschienenen Buches „Die nachhaltige Apotheke“, auf der FUTUREPHAM, die am 11. März online stattfindet. Wir haben im Vorfeld mit ihr gesprochen. 

DAZ: Nachhaltig und Apotheke – geht das überhaupt zusammen?

Luhmann: Auf jeden Fall gehen Nachhaltigkeit und Apotheke zusammen! Natürlich sind politische Entscheidungen besonders wichtig. Anpacken müssen wir aber alle gesellschaftlichen Bereiche. Dazu gehören die Apotheken mit allen ihren Aufgaben von „Arzneimittel bis Zukunft“. Mir ist wichtig, dass das  nur mit dem gesamten Personal geht. 

Kann das jede Apotheke oder geht das nur in supermodernen High-End-Apotheken?

Jede Apotheke verbraucht Energie, braucht Ressourcen, muss Gesetzesvorgaben beachten. Und jede Apotheke hat Kontakte zu Patient:innen, die zum Beispiel bei hohen Temperaturen Rat in der Apotheke suchen. Vieles fällt also in unsere pharmazeutische Verantwortung. Auch scheinbar kleine Änderungen sind wichtig, die alle umsetzen können. Die supermoderne Apotheke hat vermutlich noch weitere Herausforderungen.

Muss man dafür viel Geld in die Hand nehmen?

Ja, manches kann Geld kosten – etwa eine neue Heizung oder Wärmedämmung. Es zahlt sich mittelfristig aus. Die Umstellung auf Ökostrom zum Beispiel kostet nichts. Und wenn man anfängt, alles unter die Lupe zu nehmen, finden sich ganz viele Ansätze, wie mit kleinem Arbeitsaufwand die CO2-Bilanz in der Apotheke verbessert werden kann – und übrigens auch im privaten Leben! Das ist nicht teuer, aber sehr wertvoll für den Schutz unseres Planeten.

Esther Luhmann ist PTA und Apothekerin. Nach einigen Jahren in öffentlichen Apotheken in Berlin, lebt und arbeitet sie jetzt als Apothekerin in Spanien. Außerdem arbeitet sie als Vorstandsreferentin für den Verein demokratischer Pharmazeutinnen und Pharmazeuten (VdPP). Esther Luhmann setzt sich intensiv mit der Nachhaltigkeit in der Pharmazie auseinander, dazu gestaltet sie die Pharmacists for Future, eine Initiative des VdPP, aktiv mit. Außerdem ist sie ist die Herausgeberin des Buches „Die nachhaltige Apotheke“, erschienen im Oktober 2021 beim Deutschen Apotheker Verlag.

Was erwartet die FUTUREPHARM-Teilnehmer:innen bei Ihrem Vortrag?

Ich möchte möglichst viele da abholen, wo und wie sie normalerweise arbeiten und leben. Ich möchte keine Angst vor dem Klimawandel machen. Im Gegenteil: Anhand einiger Beispiele möchte ich zeigen, was alles zugunsten des Klimas möglich ist und so zum Mitmachen anregen.  Eine solche Arbeit im gesamten Apothekenteam macht Spaß. Denn wer aktiv ist, schöpft Mut und Kraft und entwickelt neue Ideen. Dabei lernt man auch die unweigerlich auf uns zukommenden politischen Regelungen für Klimaschutz besser zu beurteilen, ohne sich immer nur ausgeliefert zu fühlen. Von dieser Vision möchte ich gern etwas vermitteln.

Am 11. März findet im Rahmen der INTERPHARM online die FUTUREPHARM statt. Dabei wird es unter anderem darum gehen, wie man den Apothekenalltag nachhaltig(er)n gestalten kann. 

Alle Informationen zum Programm und den Tickets finden Sie hier


Deutsche Apotheker Zeitung
redaktion@daz.online


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