Geld- und Sachspenden

Ukraine: So können Apotheker helfen

Stuttgart - 28.02.2022, 14:15 Uhr

In einem Lager in Polen sortieren Freiwillige Spenden. (Foto: IMAGO / NurPhoto) 

In einem Lager in Polen sortieren Freiwillige Spenden. (Foto: IMAGO / NurPhoto) 


Die Menschen in der Ukraine sind derzeit nicht nur durch die Angriffe selbst bedroht, auch die Versorgung wird zunehmend schwieriger. Apotheken und Supermärkte öffnen teilweise gar nicht mehr oder es gibt lange Schlangen. Zudem ist es offenbar schwierig, an Bargeld zu kommen. Kurzum: Die Lage ist dramatisch und Hilfe dringend notwendig. So werden beispielsweise medizinische Verbrauchsmaterialien, aber auch Geldspenden benötigt. Im Folgenden haben wir Möglichkeiten der Unterstützung zusammengestellt.

Geschlossene Läden und Apotheken und wenn sie geöffnet sind, lange Schlangen davor – neben den Berichten von Raketenangriffen und Truppenbewegungen erreichen uns auch solche Nachrichten aus der Ukraine. Laut einer Mitteilung von Apotheker ohne Grenzen (AoG) ist die medizinische Versorgung in der Ukraine vor allem durch den Mangel an Verbrauchsmaterial und Arzneimitteln akut gefährdet. Um die Menschen dort mit dem Allernötigsten zu versorgen, ist vielerorts bereits Hilfe angerollt. So hat eine erste Lieferung von Verbands- und Hilfsmitteln im Wert von 10.000 USD, die AoG zusammen mit der polnischen Hilfsorganisation Polish Medical Mission (PMM) für ukrainische Krankenhäuser organisiert hat, am gestrigen Sonntag die ukrainische Grenze erreicht. Dort seien diese Materialien von ukrainischen Mitarbeitern übernommen worden, heißt es in einer Mitteilung.

Unterstützung vom pharmazeutischen Großhandel

Auch der Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels Phagro hat nach eigener Aussage seine Unterstützung zugesagt. Man befinde sich in Gesprächen mit verschiedenen Hilfsorganisationen, wie der Ukraine-Hilfe Berlin, und der Bundesregierung. Außerdem sei man daran, die Logistik zu organisieren, erklärt ein Sprecher gegenüber der DAZ. Weiter soll eine zentrale Liste mit den benötigten Arzneimitteln und Materialien erstellt und an die Mitgliederorganisationen verteilt werden. 

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Arzneimittelspenden auf eigene Faust werden zumindest von den größeren Hilfsorganisationen, wie Apotheker ohne Grenzen oder Deutsches Medikamenten-Hilfswerk action medeor, aus verschiedenen Gründen kritisch gesehen. Verschreibungspflichtige Arzneimittel dürfen Apotheker laut AoG nur bei Vorliegen einer ärztlichen Verordnung abgeben – sie anonym an eine Hilfsorganisation zu spenden, sei also prinzipiell nicht möglich. Eine Ausnahme seien Organisationen, bei denen Ärzte tätig sind, die Arzneimittel verordnen oder sogar direkt als Praxisbedarf beziehen können, wie action medeor mitteilt. AoG und Co. bitten daher um Geldspenden, um bedarfsgerecht geeignete Mittel kaufen zu können.  

Spendenkonten

Wer diese Organisationen finanziell unterstützen möchte, kann das hier tun:

Apotheker ohne Grenzen

Deutsche Apotheker- und Ärztebank

IBAN: DE 88 3006 0601 0005 0775 91 BIC: DAAEDEDDXXX

Betreff „Ukraine-Hilfe“:

Online unter https://www.apotheker-ohne-grenzen.de/

 

Hilfswerk der baden-württembergischen Apothekerinnen und Apotheker 

IBAN DE51 3006 0601 0006 4141 41 

BIC: DAAEDEDD 

Verwendungszweck: UKRAINE

 

Apotheker helfen

Deutsche Apotheker- und Ärztebank

IBAN: DE02 3006 0601 0004 7937 65

Oder online unter https://www.apotheker-helfen.de/

 

Deutsches Medikamenten-Hilfswerk action medeor

Sparkasse Krefeld

Spendenkonto DE78 3205 0000 0000 0099 93 

Stichwort „Ukraine“

Online unter www.medeor.de/Ukraine

 

Difäm - Deutsches Institut für Ärztliche Mission e. V.

Evangelische Bank eG

IBAN: DE36 5206 0410 0000 4066 60

Stichwort: Notfallfonds Ukraine

Weitere Spendenmöglichkeiten finden Sie hier.

Lokale Aktionen: Sachspenden und medizinischer Bedarf

Wer mit Sachspenden unterstützen möchte, kann sich vielerorts an lokale Hilfsorganisationen wenden. Neben Kleidung und haltbaren Lebensmittels werden meist Hygieneartikel (wie Zahnbürsten und Zahnpasta, Flüssigseife und Damenhygieneartikel) und Windeln gesucht, aber auch Verbandsmaterialien und Desinfektionsmittel: Hier gilt es, sich im Vorfeld zu informieren, was gebraucht wird und welche Vorgaben zu Verpackung und Beschriftung es gibt. So sucht beispielsweise die Ukraine-Hilfe Berlin explizit medizinisches Material. Mehr Informationen, was benötigt wird, gibt es hier. (Die Liste wird ständig aktualisiert).

Kontakt:

Ukraine-Hilfe Berlin

https://www.ukraine-hilfe-berlin.de/

https://www.facebook.com/UkraineHilfeBerlin

Unterkunft für Menschen aus der Ukraine

Wer temporär geflüchtete Menschen aus der Ukraine eine Unterkunft anbieten möchte (leerstehende Ferienwohnungen, Gästezimmer etc), kann sich hier registrieren.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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