Natürliche Rezepturen

Aromatherapie – duftendes fürs Ergänzungssortiment der Apotheke

10.03.2022, 17:48 Uhr

In einigen Apotheken spielt Aromatherapie eine wichtige Rolle. (Foto: polinaloves / Adobe Stock)

In einigen Apotheken spielt Aromatherapie eine wichtige Rolle. (Foto: polinaloves / Adobe Stock)


Ätherische Öle, Duftmischungen oder ganze Produktlinien auf Basis von ätherischem Öl ergänzen in vielen deutschen Apotheken das Sortiment. Sie dienen der Raumbeduftung oder in Form des reinen Öls bzw. verarbeitet in Rezepturen zur Therapie verschiedener Krankheitsbilder und Alltagsbeschwerden. Außerdem bietet sie Apotheken die Chance, sich mit entsprechenden Eigenmarken zu positionieren. 

Die Stoffgemische sind in bestimmten Teilen einer Pflanze eingelagert und bestehen aus bis zu 500 verschiedenen chemischen Verbindungen. Das Rosenöl wird beispielsweise aus den Blütenblättern mittels Wasserdampf-Destillation gewonnen, Thymianöl dagegen aus den ganzen oberirdischen Pflanzenbestandteilen. Viele Inhaltsstoffe sind noch nicht identifiziert, was eine evidenzbasierte Therapie mit ätherischen Ölen schwierig gestaltet. Dennoch hat das reine Öl (Thymianöl) häufig komplexere Wirkeigenschaften als ein daraus isolierter Einzelstoff (Thymol). Einige Öle sind Teezubereitungen überlegen, beispielsweise entspricht ein Tropfen Salbeiöl ca. 45 Liter Salbeitee. 

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Im Reich der Düfte

Die Aufnahme in den Körper ist sehr vielseitig und erfolgt über die Atmungsorgane, die Haut oder den Verdauungstrakt. Bekannte Duftmischungen sind Zubereitungen für die Erkältungszeit mit Eukalyptus sowie Thymian, die verarbeitet als Balsam auf die Brust aufgetragen werden oder Bestandteil von Erkältungsbädern sind. Zur Massage eignet sich Kümmelöl für die Unterstützung von 3-Monats-Koliken bei Säuglingen oder Pfefferminzöl zur Schläfenmassage bei Spannungskopfschmerz. Naturreine Öle werden von den Herstellern Taoasis oder Primavera angeboten, die bereits in vielen Apotheken anzutreffen sind.

Natur ist nicht immer harmlos

Die Aromatherapie stellt eine komplett eigene Behandlungsmethode dar und grenzt sich von anderen alternativen Methoden, wie der Homöopathie, ab. Die Inhaltsstoffe ätherischer Öle sind vielseitig und machen diese Therapieoption so einzigartig. Richtig dosiert eigenen Sie sich für alle Patientengruppen für die unterschiedlichsten Bedürfnisse. Beispielsweise besitzt das Lavendelöl mit seinen Hauptinhaltsstoffen Linalool und Linylaylacetat eine stressabbauende, anxiolytische sowie antikonvulsive Wirkung, welche in wissenschaftlichen Untersuchungen nachgewiesen wurde. Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder sollten vor der Anwendung gut beraten werden, denn einige Öle sind für diese Patientengruppen kontraindiziert. Dazu zählen unter anderem Pfefferminzöl, Kampfer oder Eukalyptus, da sie inhalativ oder aufgenommen über die Schleimhäute Reizungen und im schlimmsten Fall eine Atemdepression zur Folge haben können. Ätherische Öle sollten zu Hause deshalb immer außer Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.



Carolin Kühnast, Apothekerin
redaktion@daz.online


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