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Gamechanger oder Ladenhüter?
Novavax-Impfstoff kommt in die Praxen
Der COVID-19-Impfstoff von Novavax sollte die Wende bringen: Viele hatten sich erhofft, dass die proteinbasierte Vakzine insbesondere bei denjenigen punkten könnte, die einer Impfung bisher skeptisch gegenüberstanden. Diese Hoffnung erfüllt sich bisher nicht. Nun wird der Impfstoff, der bisher Beschäftigten im Gesundheitswesen vorbehalten war, für alle freigegeben. Er kann jetzt für die KW 12 in den Apotheken bestellt werden.
Die Hoffnungen waren groß, dass der COVID-19-Impfstoff von Novavax auch Impfskeptiker überzeugen könnte. Denn anders als die mRNA-Impfstoffe und die Vektorimpfstoffe basiert Nuvaxovid® auf einem bereits bekannten Wirkprinzip. Daher war immer wieder von Impfskeptikern zu hören, dass sie mit der COVID-19-Impfung auf diesen „Totimpfstoff“ warten wollten.
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Doch der große Ansturm blieb aus – bisher kommt der Impfstoff eher zögerlich zum Einsatz. Nuvaxovid ist seit Kurzem verfügbar und wurde in den meisten Bundesländern bisher ausschließlich Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegebereich angeboten. Damit sollte diesen ermöglicht werden, trotz der ab Mitte März in den entsprechenden Einrichtungen geltenden Impfpflicht weiterhin ihrer Tätigkeit nachgehen zu können.
Der Impfstoff ging daher zunächst größtenteils direkt an die Impfzentren, doch die Resonanz ist verhalten. So teilte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek vergangenen Mittwoch mit, dass sich seit dem Beginn der Impfungen mit Nuvaxovid eine Woche zuvor nur knapp 2.300 Bürger dafür entschieden hätten: „Die Nachfrage bei dem bislang vorgesehenen Personenkreis ist also leider nur gering.“ Daher werde der Impfstoff nun für alle Erwachsenen freigegeben. Zuvor hatte bereits Brandenburg die Priorisierung für Angehörige der Gesundheits- und Pflegeberufe aufgehoben.
Lauterbach: Impfstoff wurde in sozialen Medien diffamiert
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach führt die geringe Nachfrage nach Nuvaxovid auf eine Kampagne in den sozialen Medien zurück. Im ZDF-Morgenmagazin sagte er am vergangenen Mittwoch: „Leider ist es denjenigen, die die Impfkampagne torpedieren, gelungen, den Impfstoff schneller zu beschädigen in seiner Reputation durch Fake News (...), als wir den Impfstoff tatsächlich platzieren konnten.“ Lauterbach setzt nun darauf, dass die Novavax-Vakzine besser angenommen wird, wenn sie durch Haus- und Fachärzte angeboten wird.
Das wird schon demnächst der Fall sein. Wie der Deutsche Apothekerverband auf Anfrage mitteilt, soll laut einer Information des Bundesgesundheitsministeriums die Versorgung mit Nuvaxovid ab der 12. Kalenderwoche „über das etablierte Bestell- und Auslieferungssystem analog der anderen COVID-19-Impfstoffe (Großhandel – Apotheke – Leistungserbringer) sichergestellt werden“. Demnach können alle Leistungserbringer nach § 3 Absatz 1 Satz 1 Coronavirus-Impfverordnung den Novavax-Impfstoff erstmalig bis Dienstag, den 15. März 2022, bei einer Apotheke bestellen – auch die Apotheken selbst, sofern sie selbst Impfungen anbieten.
Keine Höchtbestellmenge für Nuvaxovid
Nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) gibt es für die Nuvaxovid-Bestellung keine Höchstmengen. Ausreichend verfügbar sind zudem weiterhin die Impfstoffe der anderen Hersteller: „Praxen können vom Biontech/Pfizer-Impfstoff für die Woche vom 21. bis 27. März erneut bis 240 Dosen (40 Vials) je Arzt anfordern“, schreibt die KBV in ihren „Praxisnachrichten“. Der Impfstoff von Moderna sowie der Kinderimpfstoff von Biontech/Pfizer sind demnach unbegrenzt bestellbar.
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