Mit berühmten Apothekern

Noventi trommelt für den FSA

Stuttgart - 14.03.2022, 13:45 Uhr

Der Dichter und Apotheker Theodor Fontane ist eine der Berühmtheiten, die für die neue Noventi Kampagne herhalten müssen. (Bild: Noventi) 

Der Dichter und Apotheker Theodor Fontane ist eine der Berühmtheiten, die für die neue Noventi Kampagne herhalten müssen. (Bild: Noventi) 


Der FSA, der ausschließlich aus Apothekern besteht, ist alleiniger Gesellschafter der Noventi. Hausieren gegangen ist der Dienstleister mit seiner Eigentümerstruktur bislang nur insofern, als man sich auf die Fahnen schreibt, ein apothekereigenes Unternehmen zu sein. Mit einer neuen Kampagne trommelt Noventi seit kurzem aber offensiv für die FSA-Mitgliedschaft. Als „Botschafter“ werden berühmte Apotheker herangezogen. Ein Beweggrund könnte sein, den Kreis der potenziellen Investoren zu erweitern. 

Christoph Heinrich Boehringer, Heinrich Theodor Fontane, Johann Eduard Fresenius, die Familie Merck und Ernst Christian Schering haben unter anderem gemeinsam, dass sie alle Apotheker waren und in dieser Funktion „wesentliche Bausteine für unser heutiges Gesundheitswesen gelegt“ haben, schrieb Noventi kürzlich in einer Mitteilung. Außerdem seien sie Vordenker im Gesundheitswesen, innovative Unternehmensgründer und Impulsgeber von zukunftsweisenden Entwicklungen gewesen, erklärt das Unternehmen weiter. Und deswegen habe man ihre Köpfe für eine Kampagne gewählt. Die Kampagne wird gemeinsam mit dem FSA, dem alleinigen Gesellschafter der Noventi, durchgeführt und soll Apotheker motivieren, dem FSA beizutreten. 

DieEigentümerstruktur der Noventi ist nicht neu – im Gegenteil, sie ist sozusagen historisch gewachsen. Allerdings wurde sie zuletzt seitens der Noventi vor allem insofern offensiv kommuniziert, als man sich stets als apothekereigenes Unternehmen bezeichnet. Hintergrund ist, dass dem FSA ausschließlich Apothekeninhaber:innen angehören. Mit der Kampagne wird aber nun direkt für eine FSA-Mitgliedschaft geworben. Der Claim: „Theodeor Fontane (respektive einer der anderen altehrwürdigen Herren) wäre Noventi-Eigentümer“. Viele gute Gründe sprächen dafür, jetzt FSA-Mitglied und damit Noventi-Eigentümer zu werden. So erhielten Apotheker:innen über die Mitgliedschaft im FSA ein Mitspracherecht, heißt es. Mitglieder werden dazu eingeladen, im gemeinsamen Diskurs mit Noventi auf Augenhöhe die Transformationsprozesse im Gesundheitsmarkt mitzugestalten.

Außerdem gehören FSA-Mitglieder zu dem Personenkreis, der seit neuestem Genussscheine der Noventi erwerben kann – mit der Ausgabe der Genussscheine hat sich das Unternehmen kürzlich eine neue Finanzierungsmöglichkeit geschaffen: FSA-Mitglieder und andere ausgewählte Kreise können sich damit nun auch finanziell an Noventi und somit am Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens beteiligen. Mehr FSA-Mitglieder bedeuten also mehr potenzielle Investoren für die Noventi. (Mit welchen Risiken das verbunden ist, lesen Sie hier) 

Wer kann der FSA beitreten? 

Allerdings kann nicht jeder Apotheker oder jede Apothekerin FSA-Mitglied werden. Aktuell sind es knapp 4.000. Beitreten kann nur, wer eine eigene Apotheke besitzt und überdies Geschäftsbeziehungen zur Noventi unterhält, also Awinta-Software nutzt oder über ein Noventi-Unternehmen wie die VSA abrechnet. Wird eine Apotheke als OHG geführt, kann nur eine:r der Inhaber:innen Mitglied werden. Mitgliedsbeitrag wird keiner fällig. Die Mitspracherechte belaufen sich darauf, dass der FSA eine Vertreterversammlung wählt, die wiederum aus ihren Reihen einen Vorstand bestimmt. Dieser vertritt den Verein in der Hauptversammlung der Noventi Health SE, wobei er für bestimmte Entscheidungen einen Beschluss der Vertreterversammlung braucht, dazu gehören zum Beispiel die Änderung des Grundkapitals, die Verwendung des Bilanzgewinns und die Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats. Außerdem gehören laut Satzung FSA-Vorstände dem Aufsichtsrat an.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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