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Modellprojekt ausgeweitet
Grippeimpfung bald in Apotheken in ganz Bayern möglich
Mehr als 400 Grippeimpfungen haben Apothekerinnen und Apotheker in der Oberpfalz bereits verabreicht. Nun weiten die AOK Bayern und der Bayerische Apothekerverband (BAV) ihr Modellprojekt nach eigenen Angaben auf ganz Bayern aus: In der kommenden Saison dürfen demnach alle Apotheken im Bundesland Grippeimpfungen anbieten, sofern sie die nötigen Voraussetzungen erfüllen.
Wo immer Apotheken gegen Grippe impfen, stoßen sie mit ihrem Angebot auf positive Resonanz. So weiteten zum Beispiel der Apothekerverband Nordrhein und die AOK Rheinland-Hamburg ihr Modellprojekt nach nur einer Saison auf ganz Nordrhein aus, inzwischen machen zudem mehrere BKKen mit. Und auch der Saarländische Apothekerverband (SAV) konnte alsbald einen Erfolg melden: Dort stieg ebenfalls nach der ersten Saison mit der IKK Südwest eine zweite Krankenkasse ein. Vertragspartner der ersten Stunde sind der SAV und die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, Modellregion ist das gesamte Bundesland.
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Gute Neuigkeiten gibt es nun auch aus Bayern: Das Modellvorhaben zur Grippeschutzimpfung in Apotheken, auf das sich die AOK Bayern und der Bayerische Apothekerverband (BAV) im Jahr 2020 geeinigt haben, wird in der nächsten Impfsaison auf ganz Bayern ausgeweitet. Darüber informieren die Vertragspartner in einer Pressemitteilung vom gestrigen Montag. Für das bisherige Modellprojekt im Bezirk Oberpfalz mit rund 70 teilnehmenden Apotheken ziehen die Vertragspartner eine positive Bilanz. Dort haben die teilnehmenden Apothekerinnen und Apotheker bislang zusammen mehr als 400 Impfungen verabreicht, heißt es.
„Wir freuen uns, dass wir mit der AOK Bayern den Vertrag zur Grippeschutzimpfung in Apotheken nun bayernweit ausdehnen können“, sagt BAV-Chef Hans-Peter Hubmann. „Eine echte Virusgrippe ist keine einfache Erkältung, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung. Eine Grippeschutzimpfung ist die beste Maßnahme, um sich und andere gegen eine Ansteckung zu schützen. Unser Ziel ist es, die Durchimpfungsraten weiter zu steigern“. Bevor Apotheken im Rahmen des Modellvorhabens Impfungen anbieten dürfen, müssen die daran teilnehmenden Apothekerinnen und Apotheker eine spezielle Fortbildung absolvieren. Dazu habe die Bundesapothekerkammer entsprechende Leitlinien erarbeitet, so Hubmann.
Auch Peter Krase, Bevollmächtigter Leistungs- und Versorgungssteuerung bei der AOK Bayern, zieht eine positive Bilanz: „Wir haben mit unserem Modellvorhaben ,Grippeschutzimpfung in der Apotheke‘ in der Oberpfalz sehr gute Erfahrungen sammeln können. Mit der Ausweitung des Modellvorhabens möchten wir für alle AOK-Versicherten in ganz Bayern ein niederschwelliges Impfangebot schaffen und insbesondere diejenigen erreichen, die sich bisher nicht beim Arzt haben impfen lassen. Außerdem kann unser Modellprojekt in ländlichen Regionen mit niedriger Arztdichte zu höheren Influenza-Impfquoten beitragen. Wir freuen uns, mit diesem Modellprojekt die regionale Versorgungsqualität weiterhin zu erhöhen.“
Apotheker Kammermeier: Impflinge kommen wieder
Apotheker Josef Kammermeier, stellvertretender Vorsitzender des BAV, nimmt mit seiner Apotheke in Regensburg selbst am Modellprojekt teil. Er hat festgestellt, dass Kunden das Angebot sogar wiederholt wahrnehmen. „Wir hatten Patienten, die sich sowohl in der ersten Impfsaison als auch in der zweiten bei uns haben impfen lassen. Eine Erfahrung, die auch andere Kolleginnen und Kollegen gemacht haben“, sagt Kammermeier. Das zeige die Zufriedenheit und das Vertrauen der Kunden in das Impfangebot der Apotheken.
Gesetzliche Grundlage für das Modellprojekt ist das Masernschutzgesetz, das am 1. März 2020 in Kraft getreten ist. Demnach sollen Apothekerinnen und Apotheker in öffentlichen Apotheken volljährige Versicherte der Gesetzlichen Krankenversicherung im Rahmen von Modellvorhaben gegen Influenza impfen. Die Vereinbarung mit der örtlichen AOK ist das erste entsprechende Modellvorhaben mit einer Krankenkasse in Bayern. Das Projekt läuft über einen Zeitraum von insgesamt drei Jahren und wird nach allgemein anerkannten wissenschaftlichen Standards begleitet und ausgewertet.
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